Am Montag, 8. Dezember 2014, 17:35:42 schrieb susejunky: [... ]
Alle Betriebssysteme können von jeder der beiden Festplatten mit GRUB-Legacy gestartet werden.
Will man von einer Festplatte mit GRUB-Legacy direkt booten, so muss nach meinem Verständnis
- die Festplatte (über die BIOS-Bootreihenfolge oder ein BIOS-Auswahlmenü) zum Starten ausgewählt werden. (Trivial, nur zur Vollständigkeit)
- im MBR der Festplatte "stage1" von GRUB-Legacy abgelegt sein.
- "stage1" (im MBR) von GRUB-Legacy "wissen", wo "stage2" abgelegt ist (Weder BIOS noch "stage1" können mit Dateisystemen umgehen !). Wenn autark von einer Festplatte gestartet werden soll, dann müssen "stage1" (im MBR) und "stage2" auf der selben Festplatte liegen.
- dort wo "stage2" liegt, eine "device.map" und eine "menu.lst" Datei angelegt sein. (Das ist nicht zwingend, erleichtert aber den Startvorgang erheblich.)
Um das zu erreichen bin ich wie folgt vorgegangen:
1.) openSUSE 13.1 von der KDE-Live-CD (die GRUB-Legacy als Programm beinhaltet !) gestartet.
habe ich mit der 12.2er DVD gemacht.
2.) Als Administrator in einer Konsole GRUB-Legacy gestartet. # grub
3.) grub > find /boot/grub/stage2 (hd0,1) (hd1,0)
bei mir grub > find /boot/grub/stage2 (hd0,0) (hd3,0) grub > find /boot/grub/stage1 (hd0,0) (hd3,0) mache ich ein mount /dev/sdd1 /mnt mount --bind /dev /mnt/dev chroot /mnt grub grub > find /boot/grub/stage1 (hd0,0) erscheint das.
4.) grub > set root (hd0,1) grub > setup (hd0)
Damit wird "stage1" (von der openSUSE 13.1 Installation auf der ersten Platte) in den MBR der ersten Platte geschrieben und mit dem "stage2" (von der openSUSE 13.1 Installation auf der ersten Platte) verknüpft.
wollte eigentlich keine Verknüpfung, sondern beide Platten komplett stand- alone.
5.) grub > set root (hd1,0) grub > setup (hd1)
Damit wird "stage1" (von der openSUSE 13.2 Installation auf der zweiten Platte) in den MBR der zweiten Platte geschrieben und mit dem "stage2" (von der openSUSE 13.2 Installation auf der zweiten Platte) verknüpft.
Nun kann unabhängig voneinander von der ersten oder der zweiten Platte GRUB-Legacy vollständig gestartet werden.
Wird von der ersten Platte gestartet, so nutzt GRUB-Legacy die Dateien "device.map" und "menu.lst" aus meiner openSUSE 13.1 Installation.
Wird von der zweiten Platte gestartet, so nutzt GRUB-Legacy die Dateien "device.map" und "menu.lst" aus meiner openSUSE 13.2 Installation.
Welche Betriebssysteme GRUB-Legacy laden kann, wird dabei durch die Einträge in der jeweilige "menu.lst" Datei bestimmt (und natürlich durch die tatsächliche Verfügbarkeit der jeweiligen Festplatten). Ein festplattenübergreifender Systemstart ist natürlich nur möglich, wenn die jeweilige Festplatte physikalisch auch verfügbar und betriebsbereit ist. Und bei MS-Windows sind ggf. noch ein paar weitere Besonderheiten zu beachten. Da kenne ich mich aber nicht mit aus.
Die Einträge in den menu.lst-Dateien müssen zu den device.map-Dateien passen. Ich verwende in beiden device.map Dateien die UUID-Notation, um zu erreichen, dass hd0 immer die Festplatte ist, auf der sich der MBR (und die "device.map"-Datei) befindet, der zum starten benutzt wurde.
Wenn man von den jeweiligen Betriebssystem-Installationen (bei mir openSUSE 13.1 und 13.2) unabhängig sein will, kann man auch auf jeder Festplatte eine eigene Partition mit /boot/grub und den entsprechenden Dateien anlegen. Allerdings muss man dann auch den "Set root" Befehl auf diese Partitionen beziehen.
Viele Grüße
susejunky
-- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org