Am Wed, 09 Apr 2014 10:36:04 +0200
schrieb Norbert Zawodsky
Da das jetzt das erste Mal ist, dass ich mit einem UEFI Bios zu tun,
Bei den meisten Systemen lässt sich das noch wählen. Die ersten Schritte mit EFI sollten sicher auf einem eigenen "Spielsystem" stattfinden.
Außerdem ist das mein ersten Kontakt mit einem SSD. Auf das SSD soll das System (Idee dahinter ist, dass der Rechner möglichst schnell bootet). /home und /srv und swap kommen auf eine "traditionelle" HD. Da war doch noch etwas mit "einen Teil der SSD reservieren" ??
Seit systemd & Co. starten die meisten Systeme sowieso ziemlich schnell. Wenn es ein Desktop-System ist, würde ich auf jeden Fall /home auf die SSD packen, weil das Laden und Speichern der Desktop-Konfiguration sonst all die Zeit verschlingt, die Du mit dem rapiden Boot gewonnen hast. Falls swap wirklich erforderlich sein könnte, dann sollte es auf die SSD. Andere, weniger genutzte Dateien wie /usr können getrost auf der HDD bleiben, /boot sowieso. Insbesondere würde ich das System auf alle Fälle komplett mit LVM und einer gemeinsamen VG installieren (ausser /boot) und möglichst vom PV-space einiges ungenutzt lassen. Damit bist Du flexibel, einerseits LV für subtrees später noch anzulegen, falsche LV-Größen einfach (und häufig genug live inkl. Dateisystem) zu korrigieren und LV zwischen HDD und SSD zu verschieben. Das mit dem "reservieren" ist etwas irreführend. In der Hauptsache geht es um eine Reduzierung des Aufwands für garbage collection um als frei markierte cluster tatsächlich zu löschen. Eine gering gefüllte SSD wird sehr viel häufiger die Chance haben, dass ein "erasable block" keine Nutzdaten mehr enthält, die auf einen anderen Block kopiert werden müssen, bevor er gelöscht werden kann. Eine gefüllte SSD wird hingegen häufiger neue Blöcke gewinnen müssen und dafür jeweils ad hoc (= Performance-Verlust) Cluster durch Kopie zusammenfassen müssen. Man nennt die bewusst reduzierte Nutzung overprovisioning. Etwas bringt jede SSD von Haus aus mit, z.B. +10% der Nettokapazität, aber das verhindert nur den Nahezu-Kollaps einer SSD bei full disk. Eine Strategie kann z.B. sein, dass Du die Hälfte der SSD mit einem PV (LVM) belegst und den Rest ungenutzt lässt. Die PV kannst Du dann vollständig nutzen, der SSD-Controller wird hingegen maximal eine 50% gefüllte SSD "sehen" und den Rest als Spielraum nutzen und Dir mit anhaltend guter Performance danken. Gruß, Tobias. -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org