Am 22.06.2011 10:18, schrieb Sandy Drobic:
On 21.06.2011 21:27, Tao te Puh wrote:
Ich möchte gerne Linux mit allem "Furz und Feuerstein" im laufenden Betrieb über rsync sichern.
Das führt fast zwangsläufig zu LVM und Snapshots. Ohne einen Snapshot wirst du das nicht schaffen, da sonst Dateien offen sind, die dann nicht gesichert werden.
Ziel ist es, bezüglich der Rücksicherung, ein vergleichbares Ergebnis zu erreichen wie wenn ich mit z.B. mit Clonezilla ein Backup erstellen würde.
Es hat aber gute Gründe, warum dies nicht aus dem laufenden System geschieht.
Hallo Mitlistige, ich mag noch "kurz" berichten, wie die Sache dann für mich ausgegangen ist. Dank Eurer Tipps, bin ich nun, für meinen neuen Server, folgenden Weg gegangen: LVM-Snapshot und fsarchiver. Somit ist der Betreff dieses Threads eigentlich überholt ... Das mit den LVM-Snapshots ist ja wirklich recht einfach, man muss lediglich beim Verwalten der VG darauf achten, dass noch etwas Platz für Snapshots über ist. Statt dann aber diesen Snapshot mit einem "einfachen" rsync oder einem "dicken" dd zu sichern, habe ich mich für die Sicherung via fsarchiver entschieden. Das scheint mir ein guter Kompromiss bezüglich Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Backup-Dateigröße zu sein. Aus der Praxis kann ich folgendes berichten: Ich habe mal testweise eine frische 11.4/Tumbleweed-Installation, welche in einem LVM residiert das wiederum auf einem Software-RAID-1 geparkt ist, versucht via LVM-Snapshot und fsarchiver in eine VM zu migrieren. Der LVM-Snapshot ist, wie geschrieben, keine große Sache. Dann kommt die Sicherung dieses Snapshots via fsarchiver. Da war ich recht angenehm überrascht. Ein komplette Sicherung des gesamten Systems (rund 4GB in einem 16GB-LV) auf eine USB-Platte, hat lediglich 6 Minuten gedauert. Dabei entsteht eine Archivdatei die "nur" 1,5GB in Anspruch nimmt (Standardkomprimierung, geht also auch noch kleiner). Das werde ich nun wohl jede Nacht automatisiert machen und dieses Archiv mit in die normale nächtliche Sicherung mit aufnehmen - so kann ich mir im Notfall immer mal schnell das System von gestern wieder komplett neu aufsetzen. Außerdem passt so ein 1,5 GB großes Archiv auch locker auf eine DVD und man hat so auch mal eine Langzeitsicherung des Systems. Den großen Vorteil des fsarchiver sehe ich darin, dass wirklich nur "Nutz"-Daten gesichert und diese dann auch noch komprimiert werden. Das ist sehr schnell und erzeugt ein kleines Archiv. Außerdem kann man mit fsarchiver auch auf eine kleinere Zielpartition umziehen und nicht zuletzt, kann man bei dem Umzug auch noch das Dateisystem wechseln! Das macht fsarchiver übrigens vollkommen selbstständig vorausgesetzt, man setzt den entsprechenden Parameter beim zurück spielen. Einziger Wermutstropfen am fsarchiver ist bisher, dass man das Archiv nicht, wie z.B. dd, mal eben mounten oder, wie z.B. bei tar, einzelne Dateien extrahieren kann. Mann braucht also zwingend eine freie Partition (oder LV), auf dem man dann das komplette Archiv entpackt, auch wenn man nur eine Datei benötigt. Mich stört das in sofern nicht, als das meine Maschinen sowieso jeder Nacht gesichert werden und ich so also an die einzelnen Dateien auf diesem Weg ran komme. Außerdem wird dieses Feature auch von vielen anderen Anwendern beim Entwickler angefragt und es wird wohl auch schon an einer Lösung gewerkelt. Das Wiederherstellen - oder in diesem Fall die Migration in Richtung VM - war eigentlich auch keine große Sache. Am fummeligsten sind dabei eigentlich immer nur die ganzen kleinen Befehle die man im Alltag ansonsten nicht so häufig benutzt, also RAID und LVM einrichten/starten/stoppen usw., aber die notiert man sich dann halt mal wieder ... Auch musste ich einiges an Lehrgeld bezahlen weil ich das RAID-1 von Hand aufgesetzt habe und mir die Sache mit den Versionen der Metadaten nicht bekannt war - legt man so wie ich das RAID einfach nur an, kann man später davon nicht booten, da grub rum nörgelt und muss von vorne anfangen ... aber gut, zum Glück habe ich ja alles mitgeschrieben und die "copy & paste"-Lösung. Um sich das manuelle Einrichten des neuen System bezüglich Disklayout zu ersparen, kann man sich auch mal intensiver mit "Relax & Recover" auseinander setzen. Das nimmt einem die lästige Arbeit bezüglich Disklayout komplett ab - wie es aber so ist, huscht das dann alles voll automatisiert und ohne Nachfrage durch und ich habe mir dann so auch mal eben eine USB-Platte, welche dummerweise noch mit dran hing und sich zwischen sda und sdb drängelte, komplett zersägt ... war aber nichts wirklich wichtiges drauf und eine gute Gelegenheit mal testdisk und phtorec auszuprobieren ... Zur Wiederherstellung des Sytems habe ich die VM dann mit dem SuSE-Rescue-System gestartet, dass Netzwerk und sshd gestartet und die weitere Konfiguration via ssh erledigt. Dann kann man mit "copy & paste" arbeiten. So habe ich dann also die VM mit Disklayout/RAID-1/LVM vorbereitet. Dummerweise hat die SuSE-Rescue kein fsarchiver an Board, so dass ich deshalb extra das System erneut starten musste, diesmal mit SystemRescuCd. In diesem Zustand, habe ich dann das Archiv wieder via fsarchiver auf das System zurück gespielt. Das hat ebenfalls nur wenige Minuten gedauert. Den letzten Schliff habe ich dem System dann wieder im SuSE-Rescue System verpasst. Da gibt es ja noch einige Anpassungen die zu erledigen sind (menu.lst, device.map, fstab, mdadm.conf ...) und dann muss der grub natürlich noch den mbr neu beschreiben. Ich bin also mit der Lösung LVM-Snapshot und fsarchiver derzeit sehr glücklich und kann mein System in 30 bis 60 Minuten wieder komplett herstellen. Auch kann ich künftig SuSE-Versionssprünge, "mal eben" in einer VM austesten. Leider habe ich nicht alle meine Maschinen mit LVM eingerichtet - das wird sich in Zukunft sicherlich ändern ... Vielen Dank dann also nochmal an Euch alle für Eure Tipps! -- Herzliche Grüße Tao -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org