On 22.06.2011 18:38, Tao te Puh wrote:
Am 22.06.2011 10:18, schrieb Sandy Drobic:
On 21.06.2011 21:27, Tao te Puh wrote:
Ich möchte gerne Linux mit allem "Furz und Feuerstein" im laufenden Betrieb über rsync sichern.
Das führt fast zwangsläufig zu LVM und Snapshots. Ohne einen Snapshot wirst du das nicht schaffen, da sonst Dateien offen sind, die dann nicht gesichert werden.
Aha! Na dann werde ich mir das wohl mal angucken müssen.
Ziel ist es, bezüglich der Rücksicherung, ein vergleichbares Ergebnis zu erreichen wie wenn ich mit z.B. mit Clonezilla ein Backup erstellen würde.
Es hat aber gute Gründe, warum dies nicht aus dem laufenden System geschieht.
Nun ja, aber es gibt ja Programme die meinen das im laufenden Betrieb zu können, siehe "VMware Converter" für Windows oder "Relax & Recover" für Linux.
Die erste Frage in diesem Zusammenhang wäre: Geht das überhaupt oder muss man hier in jedem Fall mit Reibungsverlusten rechnen?
Mit kleinen Verlusten muss man immer rechnen. Z.B. eine MySQL-Datenbank, welche im laufenden Betrieb offen ist und geschäftig Daten schaufelt. Diese sollte man dann natürlich vorher kurz anhalten oder zumindest das Schreiben in die Datenbank stoppen.
Ich würde natürlich versuchen, den entsprechenden Prozessen eine Denkpause zu verpassen.
Die zweite wäre dann die Frage nach den Optionen. Nach einer Sichtung der manpage von rsync ist mir zwar hinreichend schwindelig, aber nun habe ich eigentlich noch mehr Fragen als Antworten ...
Das ist weniger eine Frage von rsync als eine Frage, wie die Daten konsistent gehalten werden können, damit rsync diese kopieren kann.
Was genau meinst Du damit?
Wenn du einen großen Datenpool hast, der sich laufend verändert, dann hast du nicht einen Backupzeitpunkt, sondern einen Backupstrich, wo du nicht sauber definieren kannst, wann die Dateien gesichert wurden. Das führt dazu, dass Datenbanken, welche voneinander abhängen, mit einem unterschiedlichem Stand gesichert werden. Bei meinem Cyrus Imap-Server gibt es z.B. Indexe, welche sehr wichtig sind. Deshalb mache ich einen Snapshot des Imap-Verzeichnisses und exportiere die Indizes von diesem Snapshot. Dann wird dieser Snapshot mit rsync gesichert. So gehe ich sicher, dass die exportierten Datenbanken und die Verzeichnisse mit den Mails wirklich zusammenpassen. Ein anderes Beispiel ist die Sicherung von virtuellen Maschinen. Im laufenden Betrieb kann es sein, dass die VMs wild schreiben und der Snapshot mitten in einer Transaktion gemacht wurde. Also wird die VM erst einmal eingefroren, der Snapshot gemacht und dann der normale Betrieb der VM wieder aufgenommen. Damit hat die VM des Snapshots einen definierten Zustand und kann gesichert werden. Nach dem Backup wird der Snapshot verworfen und gut ist.
Okay, Sym- und Hardlinks wären mir auch noch eingefallen, ebenso die Berücksichtigung der GID/UID - aber da gibt es ja noch Dinge, von denen ich noch nie gehört habe wie --acls und --xattrs etc.
Eine Option die einem Clone-Modus nahe kommt, habe ich leider nicht gefunden ;-)
Wie könnte so ein rsync-Befehl aussehen.
Sag mal lieber was für ein System gesichert werden soll. Handelt es sich hier um einen Server (wenn ja, welche Dienste laufen darauf?) oder eine Workstation mit X?
Konkret geht es um zwei Systeme.
Das Eine (ein Server) ist schon sehr betagt und darauf läuft so eine typische "alles was der Siedler braucht"-Umgebung, also LAMP mit diversen Applikationen, Netzwerk (DNS, DHCPD, NTPD, Postfix, fetchmail, Internetgateway, Samba/NFS/FTP usw.). Das System hat einen 3ware-Controller und RAID-5 sowie einen alten USB 1.0. Da bin ich mit Clonezilla erst einmal nicht weitergekommen und eine Sicherung via tar/rsync bei gestopptem Betrieb, wollte mal eben 36 Stunden spendiert bekommen.
Die meisten Dienste sollten kein Problem darstellen, selbst wenn das Backup viele Stunden dauert. Ist das wirklich so ein großer Datenbestand oder ist das RAID einfach lahm? Tipp: Wenn viele verschieden Anforderungen auf dem Server laufen, kann es wirklich helfen, mehrere RAIDS einzurichten und nach den IO-Anforderungen aufzuteilen. Je mehr parallele Zugriffe auf ein RAID gleichzeitig erfolgen, desto langsamer wird die Gesamtleistung. Wie genau läuft der Syncvorgang ab, auf eine zweite Partition des Servers oder eine externe Festplatte oder einen zweiten Server über das Netz?
Das andere System ist mein Arbeitsplatz. Das hat ein Software-RAID-0. Da habe ich überhaupt keinen Weg gefunden das mit Clonezilla zu sichern - außer jede Partition für sich, aber dann kann ich damit ja nicht umziehen auf z.B. ein neues RAID-1-System oder anderes Filesystem.
Für alles Rechner existiert eine nächtliche, inkrementelle Datensicherung. Die ist auch mit rsync realisiert. Aber die ist eben nicht für ein "Deasater Recovery", eine Virtuallisierung oder sonstige Migration (RAID0 -> RAID1, oder neues Filesystem) geeignet.
Ehrlich gesagt hatte ich es aufgegeben, unseren Oracleserver (RHEL 5.3) über einen Clone zu virtualisieren und habe es schließlich doch über ein Dateibackup gemacht. Unter Linux ist alles eine Datei, deshalb funktioniert das auch so schön. (^-^) -- Sandy Antworten bitte nur in die Mailingliste! PMs bitte an: news-reply2 (@)drobic (.) de -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org