Hallo Sven,
Man muss die Mehrheit ja auch im Kontext sehen. Wo es bei der Programmierung langgeht bestimmen die, die mitmachen oder die, die bezahlen. Und davon wieder die Mehrheit. Von daher stimmt es, dass nicht direkt die Mehrheit der Nutzer die Richtung vorgibt, da sie eben nichts beitragen, sondern "nur" die Nutzer, die auch entwickeln.
Das ist doch mal eine klare Aussage. Wobei ich denke, dass diejenigen (erfahrenen) Anwender, die das Programm gerne nutzen und weiterempfehlen ebenfalls einen Beitrag leisten, indem sie die Nutzerbasis verbreitern.
Und damit sind wir wieder bei dem Punkt, an dem Nutzung auch als Beitrag gesehen wird und siehe da, ein Programm ohne Nutzer stirbt ggf. und damit hat dann doch wieder langfristig die Mehrheit entschieden.
Diese "Wahl" zweifle ich ein wenig an. Um das beurteilen zu können, müsste man z.B. _wissen_ wie viele Benutzer einer Distribution sich aktiv für KDE3 oder KDE4 entschieden haben, statt einfach die vorgeschlagene Version zu verwenden, ggf. noch ergänzt um die Information, um welche Art Anwender es sich handelt. Ich weiß nicht, ob es solche Umfragen gegeben hat, noch wie das Ergebnis aussah. Wenn ein Distributor klar macht, dass auf die neue Version gewechselt wird, ist irgendwann auch keine wirkliche Wahl möglich.
Was mir auch missfällt, ohne, dass Du das jetzt behauptet hättest, ist, dass viele Aussagen unterstellen, dass Entwickler sich keine Gedanken über ihre Nutzer machen bzw. ggf. sogar mutwillig Dinge zerstören.
Das ist sicher nicht fair!
Dabei sollte man auch mal daran denken in welcher Zwickmühle diese stecken. Dem einen ist KDE3 zu trist, dem anderen KDE4 zu bunt. Der eine will ein modernes Layout, der andere eines aus den 80ern. Der eine will aufgeräumte Oberflächen, der andere viele Funktionen. Der eine beschwert sich, dass KDE4 Funktionen nicht hat, dem anderen ist es zu überladen mit immer neuen Funktionen.
Hier wäre vielleicht eine stärkere Modularität vonnöten. Das ist der Grund, warum ich mir jetzt LXDE genauer anschaue: Es ist relativ schlicht ohne allzu angestaubt zu wirken. Wenn ich denn will, kann ich sehr vieles erweitern, wobei fast jede Komponente (sogar der Window-Manager) austauschbar ist. Dabei fällt mir dann immer auf, was für einen Rattenschwanz an KDE-Zusatzpaketen ich brauche, selbst wenn ich nur ein kleines Tool wie z.B. (das von mir sehr geschätzte!) Kolourpaint nutzen möchte...
Deswegen finde ich es nur fair, wenn man sich nur zu Dingen äußert an denen man ein positives Interesse hat, nicht sachdienliche Kommentare weglässt und vor allem sich vorher gründlich informiert, bevor man den Sinn/Unsinn eines Programmes oder Ansatzes allgemein beurteilt.
Ich habe nach wie vor ein starkes Interesse an KDE. Gerade Quereinsteigern fällt der Umgang damit relativ leicht. Ich kann mir auch vorstellen, damit selber wieder zu arbeiten und sei es nur deswegen, meine "Schäfchen" besser bei ihren Problemen beraten zu können. Ich sehe derzeit aber eine gewisse Instabilität bei Programmen, die mir wichtig wären (gerade KMail ist da ein gutes Beispiel) durch zusätzliche Features, deren Nützlichkeit _für_mich_ in Frage stehen. Das gilt insbesondere für Features, die dem unbedarften Benutzer auf "intelligente" Art die Arbeit abnehmen sollen. Das gilt umso mehr, als man diese Sachen dann nicht vollständig entfernen kann, wenn man auf sie verzichten möchte. Und in diesen Fällen halte ich es sehr wohl für berechtigt, einen Ansatz als unsinnig zu kommentieren. Gruß, Michael -- ____ / / / / /__/ Michael Höhne / / / / / / mih-hoehne@web.de / ________________________________/ -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org