Hallo, Am Mit, 08 Sep 2010, Martin Hofius schrieb:
also zusammenfassend: reiserfs: nicht unperformant (speziell sehr gut bei vielen kleinen Dateien), aber Berichte über Fehlverhalten mit Datenverlust und faktisch fehlende Weiterentwicklung bzw. Korrekturen
ext2/ext3: ausgereift und stabil auch bei Hardwareausfällen, Performance in den meisten Fällen nicht schlecht (aber etwas lahm bei Verzeichnissen mit extrem vielen Dateien)
Jep. Allerdings: wenn's ganz blöd läuft verreckt auch ein ext2/3 bei Hardwarefehlern komplett. Da muß es aber schon arg doof laufen (ist mir IIRC einmal passiert, das andere Mal tat die Platte schlicht keinen Mucks mehr, da konnte ext3 dann auch nix für). Generell ist ext3 eben recht redundant und robust (als FS, einzelne Dateien erwischt es natürlich, wenn die Sektoren über den Jordan sind, oder man darf sie in lost+found zusammensuchen, wenn z.B. das Verzeichnis hops geht). Was das FS als solches aushält ist erstaunlich. Ich hatte hier in den letzten 2 Jahren diverse (HW- / Absturz-während-I/O- bedingte-[1]) Fehler im FS (meist falsche Inode-Counts usw.), einmal hat sich wohl der Superblock verabschiedet ... e2fsck mit -b 65536 oder so (war mit sparse super feature, daher stimmte der Vorschlag 8192 (-3?) nicht ;) ging's dann und alle Dateien waren noch da :) Jedenfalls bin ich von der Robustheit von ext2/ext3 aus mittlerweile über 12 Jahren Erfahrung mit immer 4 Platten (seit ein paar Jahren deutlich mehr, aktuell sind 14 in Betrieb, zus. >= 15 TiB (echten, formatierten!)) (und nem Abstecher zu reiserfs) überzeugt. BTW: Einen Nachteil hat ext3 ggü. ext2: es geht prinzipbedingt kein 'undelete' ;)
ext4: Performance wohl etwas besser als bei ext3, noch nicht so ausgetestet, in der Theorie vermutlich ähnlich stabil wie ext3
Scheint mir auch so. ext4 muß für mich noch ein bissl "abhängen" ;) Ich will es aber bald mal testen (und quälen ;P)
der Rest: kann ggf. sein bei besonders großen Dateien oder anderen Spezialfällen, wird aber zumindest unter OS nicht so gut getestet (bzw. so oft verwendet...) wie ext3 / ext4 - also eher für Leute, die ganz genau wissen, was sie damit tun ;-)
Im Moment ja. Wenn XFS (optional?) nicht mehr Dateien ausnullt, die bei nem Absturz grad im Zugriff waren (aus Sicherheits- und FS-Konsistenzgründen) scheint auch XFS unter Linux ausgereift (und AFAIK dann auch robust). XFS ist auch einiges komplexer als ext3[2]. btrfs scheint sich sehr gut zu entwickeln. ZFS ist (AFAIK) unter Linux wohl nicht ganz so "sauber" integriert und/oder hat AFAIR irgendwelche Macken, unter openSolaris aber wohl sehr robust. Leider weiß man nicht, wie's mit openSolaris (und ZFS) weitergeht, nachdem Oracle Sun gekauft hat ... JFS scheint eher ein Exot zu sein, und der Rest sind weitgehend FS für "Sonderfälle" wie Flash (ohne wear-leveling), für RAM-FS, CDROM, DVD (-RAM), usw... IMO ist ext3 noch der beste Default (da ein guter Allrounder, robust und gut getestet). ext4 wird wohl bald, btrfs braucht noch... reiserfs ist wohl ein Zombie, und reiserfs4? öhm, keine Ahnung ;) HTH, -dnh, der (bei 2.4.x) auch mal in den Quelltexten von ext2, reiserfs und ext3 gestöbert hat ;) PS: bei ext3 war ich auch recht lange vorsichtig und habe es erst recht spät verwendet ;) [1] wenn sich die HW so hart weghängt, daß IIRC nichtmal der Resettaster mehr tut, IIRC mußte ich die Kiste per Powerknopf ausschalten (oder sogar per Netzteil) ... [2] vgl. nur die Größe der Module, äh, Mift, ext3 is ja inzwischen fest im Kernel ... Ich guck mal in irgendwelchen 11.x ISOs o.ä. -- Rincewind could scream for mercy in nineteen languages, and just scream in another forty-four. -- Terry Pratchett, Interesting Times -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org