Andre Tann wrote:
Sandy Drobic, Donnerstag, 8. Mai 2008 12:52:
bin gerade dabei, einen Server zusammenzustellen, auf dem v.a. ein IMAP-Server (Courier) und ein File-Server (Samba, NFS) laufen sollen. Volumen sind so ca. 200-300 GB. Genau an dem Punkt solltest du zuerst das Konzept überdenken. Ich würde einen gemeinsamen Server nur dann verwenden, wenn Performance nicht so wichtig ist und der Preis eine Rolle spielt.
Im Moment laufen für die beiden Aufgaben getrennte Maschinen. Ich möchte sie aber zusammenlegen, weil ich gerne eine Storage-Maschine für alles haben will, d.h. für den Fileservice, für den IMAP-Spool, usw. Den IMAP-Spool exportiere ich dann per NFS in den IMAP-Server rein. Das geht mit Cyrus nicht, aber mit Courier umso besser.
Hm, deine Ausführungen in deiner Ausgangsmail haben sich etwas anders angehört. Bitte bedenke, dass auch eine Vielzahl von Diensten auf einer Maschine die Administration verkompliziert und allein dadurch die Zuverlässigkeit gesenkt wird.
Auf diese Weise habe ich nur eine Maschine, in die ich eine Vielzahl von Platten stecken muß mit entsprechenden Kosten für den Kontroller. In der IMAP-Maschine brauche ich dann nur noch ein popeliges RAID1 und zwei Platten, und fertig. Man könnte da sogar ein Softraid fahren, und so den Preis für den Controller einsparen.
Bleargh!
Sobald der Server für viele User dienen soll oder Performance eine wichtige Rolle spielt, sind getrennte Server absolute Pflicht.
Viele User = zig? hunderte? tausende? In meinem Fall sind es max. ca. 25 User. Die aber wollen Mailspools mit bis zu 10-15 GB pro Nase haben.
(Bevor die Zwischenfrage kommt: ja, 300 GB Nutzlast für all das reicht aus, größer ist das verfügbare Volumen im Moment auch nicht, und es ist schon seit einiger Zeit konstant mit ca. 60-70% ausgelastet.)
300 GB für alles? Das ist doch allein schon der Platz für die Mails, wenn ich das so richtig sehe. Normalerweise geht man davon aus, dass der in Anspruch genommene Plattenplatz sich alles zwei Jahre verdoppelt. Bei uns in der Firma kommt dies etwa hin.
Mache mal folgenden Test:
- kopiere ein paar Gigabyte an Daten (vor allem viele kleine Dateien wie auf einem Imap-Server) auf den Server und messe die Zeit.
- mache das gleiche wie vorher, aber starte zwei Kopiervorgänge.
Du wirst feststellen, dass der Kopiervorgang im zweiten Fall nicht doppelt so lange dauert wie vielleicht erwartet, sondern erheblich länger als doppelt, da die Köpfe der Festplatten ständig zwischen den beiden Kopieraufgaben hin und herspringen.
Das ist klar, aber letztlich ist der Flaschenhals ohnehin das Netzwerk. Denn mehr als 100 MBit kriegt der Server sowieso nicht angeliefert. Und die IMAP-Nutzer sind über die Replublik verteilt und kommen sowieso nur über eine 4-MBit-Leitung ins Haus.
Na ja, sobald die User anfangen, in ihrem 15GB Mailwust Suchbefehle anzustoßen und eine Hunderttausend Mails dafür durchackern, wird die Perfomance schnell in den Keller gehen, dafür ist keine dicke Leitung notwendig.
Für den Fileserver ist RAID6 eine gute Wahl, vorausgesetzt du nimmst einen ordentlichen Controller, den die RAID-Berechnungen nicht ausbremsen.
Der Händler schlägt da einen 3ware 9650SE vor, und nach dem, was ich zu diesem Controller finde, scheint das Ding ganz OK zu sein.
Ja, der wird von Suse auch gut unterstützt.
Für den Imapserver kommt eigentlich nur RAID 10 in Frage mit möglichst vielen Platten. Dies verteilt die IO-Last auf möglichst viele Platten.
Wie ist denn das bei RAID-10 mit mehr als 4 Platten - werden da immer die Platten paarweise zu RAID1 zusammengefaßt, und da obendrauf ein RAID0 gelegt? Wenn ja, dann führt doch in diesem Fall der Ausfall einer einzigen Platte immer zum Verlust der Redundanz. Oder sehe ich da was falsch?
Nein, nicht direkt. Das RAID0 besteht immer aus RAID1-Einheiten mit je zwei Platten. Nur dann, wenn beide Platten aus einem RAID1 ausfallen, gehen Daten verloren. Im Unterschied zum RAID5 müssen aber nicht alles alle Daten bei einem Rebuild synchronisiert werden, sondern nur die Daten des kleinen RAID1. Das Rebuild ist damit erheblich schneller und belastet auch die Gesamtleistung nicht so heftig wie ein Rebuild auf einem RAID5.
Als RAID-Controller ein RAID6-geeigneter Controller mit 512 MB batterie-gepuffertem Cache, dazu Hotplug-Platten je nach Geldbeutel. Wenn genügend Budget vorhanden ist, dann 15k-SAS-Platten, ansonsten 10k-SAS.
Die unterscheiden sich ja gar nicht wesentlich im Preis einer 15k-SAS mit 300 GB kostet soviel wie eine mit 400 GB, aber nur 10k.
Ich finde diese Dinger mit ca. 270 EUR ganz schön teuer im Vergleich zu SATA-Platten, wo eine 300er für 50 EUR zu haben ist. Den Vorteil sehe ich da außer in der Drehzahl nicht. Aber bei dem Preisunterschied kann ich locker ein paar zusätzliche SATA-Platten ins RAID10 packen, und hole dadurch den Geschwindigkeitsvorteil wieder raus, und komme trotzdem noch günstiger weg.
Die 15k-SAS haben zwei entscheidende Merkmale: es sind explizit für Serverdienste ausgelegte Platten mit hoher Lebensdauer/Garantie und dann haben sie extrem kurze Zugriffszeiten, welche sich enorm bei Zugriffen auf viele kleine Dateien bemerkbar machen. Das Preisverhältnis zwischen einer 15k-SAS-Platte und einer 7.2k-SATA ist etwa 7-10, das ist in der Tat sehr heftig und nur dann angeraten, wenn man das mehr an Leistung wirklich braucht. Ein gut genutzter Imap-Server kann dies tatsächlich nutzen. Auf einem Fileserver, wo die Dateien in der Größe gut gemischt sind, hätte ich mit SATA-Platten auf einem RAID5 kein Problem. Ein Fileserver, der Millionen von kleinen Dateien dutzenden oder gar hunderten von Usern zur Verfügung stellen muss, ist 15k-SAS Pflicht. Du kannst natürlich die Lese-/Schreibleistung steigern, indem die Zugriffe auf mehr Platten verteilt werden. Dies wird aber dann in den Hintergrund rücken, wenn es um viele kleine Dateien geht. Und wie gesagt, denke immer daran, dass in ein oder zwei Jahren der Server auch noch die notwendige Kapazität und Leistung haben muss. Nimm eine günstige Maschine mit RAID5 auf 4 SATA-Platten und eine flinke Maschine mit Quadcore und 6 146GB-SAS-Platten. Dann hast du für die nächsten 4 Jahre Ruhe und zufriedene Anwender. Das sind etwa 5000-6000 Euro für Markenserver, etwa ein Drittel weniger, wenn es keine Marke sein muss. Wenn das zu teuer ist, dann ist der Preis die entscheidende Größe, und du musst sehen, wie hoch das Budget ist. Entscheide dann, was du dafür bekommst und ob es nur für einen oder für zwei Server reicht. Ich würde auch erst einmal Leistungsmessungen vornehmen an den vorhandenen Servern, um zu sehen, ob es wirklich Engpässe insbesondere bei IO gibt auf den vorhandenen Servern. Wenn nicht, dann bleibe bei günstigen SATA-Servern und nimm dafür dann ein paar Platten mehr, gib aber dem RAID-Controller möglichst viel Cache und eine BBU. Das letztere kann ein Problem sein, da die BBU oft nur für wenig Cache ausgelegt ist. Andererseits ist die BBU meist für 72 Stunden ausgelegt, und der Server sollte aber nach erheblich kürzerer Zeit wieder am Netz hängen. Ein Wort noch zum Controller: ich habe hier einen Areca-Controller, der seit zwei Jahren stabil läuft. Aber die Firmware und die Überwachungssoftware haben doch einige kleine Macken gehabt, deshalb würde ich die Qualität eher als Beta einstufen. Aus dem Grunde habe ich auch 3Ware vorgeschlagen. -- Sandy Antworten bitte nur in die Mailingliste! PMs bitte an: news-reply2 (@) japantest (.) homelinux (.) com -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org