Sandy Drobic, Donnerstag, 8. Mai 2008 12:52:
bin gerade dabei, einen Server zusammenzustellen, auf dem v.a. ein IMAP-Server (Courier) und ein File-Server (Samba, NFS) laufen sollen. Volumen sind so ca. 200-300 GB.
Genau an dem Punkt solltest du zuerst das Konzept überdenken. Ich würde einen gemeinsamen Server nur dann verwenden, wenn Performance nicht so wichtig ist und der Preis eine Rolle spielt.
Im Moment laufen für die beiden Aufgaben getrennte Maschinen. Ich möchte sie aber zusammenlegen, weil ich gerne eine Storage-Maschine für alles haben will, d.h. für den Fileservice, für den IMAP-Spool, usw. Den IMAP-Spool exportiere ich dann per NFS in den IMAP-Server rein. Das geht mit Cyrus nicht, aber mit Courier umso besser. Auf diese Weise habe ich nur eine Maschine, in die ich eine Vielzahl von Platten stecken muß mit entsprechenden Kosten für den Kontroller. In der IMAP-Maschine brauche ich dann nur noch ein popeliges RAID1 und zwei Platten, und fertig. Man könnte da sogar ein Softraid fahren, und so den Preis für den Controller einsparen.
Sobald der Server für viele User dienen soll oder Performance eine wichtige Rolle spielt, sind getrennte Server absolute Pflicht.
Viele User = zig? hunderte? tausende? In meinem Fall sind es max. ca. 25 User. Die aber wollen Mailspools mit bis zu 10-15 GB pro Nase haben. (Bevor die Zwischenfrage kommt: ja, 300 GB Nutzlast für all das reicht aus, größer ist das verfügbare Volumen im Moment auch nicht, und es ist schon seit einiger Zeit konstant mit ca. 60-70% ausgelastet.)
Mache mal folgenden Test:
- kopiere ein paar Gigabyte an Daten (vor allem viele kleine Dateien wie auf einem Imap-Server) auf den Server und messe die Zeit.
- mache das gleiche wie vorher, aber starte zwei Kopiervorgänge.
Du wirst feststellen, dass der Kopiervorgang im zweiten Fall nicht doppelt so lange dauert wie vielleicht erwartet, sondern erheblich länger als doppelt, da die Köpfe der Festplatten ständig zwischen den beiden Kopieraufgaben hin und herspringen.
Das ist klar, aber letztlich ist der Flaschenhals ohnehin das Netzwerk. Denn mehr als 100 MBit kriegt der Server sowieso nicht angeliefert. Und die IMAP-Nutzer sind über die Replublik verteilt und kommen sowieso nur über eine 4-MBit-Leitung ins Haus.
Für den Fileserver ist RAID6 eine gute Wahl, vorausgesetzt du nimmst einen ordentlichen Controller, den die RAID-Berechnungen nicht ausbremsen.
Der Händler schlägt da einen 3ware 9650SE vor, und nach dem, was ich zu diesem Controller finde, scheint das Ding ganz OK zu sein.
Für den Imapserver kommt eigentlich nur RAID 10 in Frage mit möglichst vielen Platten. Dies verteilt die IO-Last auf möglichst viele Platten.
Wie ist denn das bei RAID-10 mit mehr als 4 Platten - werden da immer die Platten paarweise zu RAID1 zusammengefaßt, und da obendrauf ein RAID0 gelegt? Wenn ja, dann führt doch in diesem Fall der Ausfall einer einzigen Platte immer zum Verlust der Redundanz. Oder sehe ich da was falsch?
Als RAID-Controller ein RAID6-geeigneter Controller mit 512 MB batterie-gepuffertem Cache, dazu Hotplug-Platten je nach Geldbeutel. Wenn genügend Budget vorhanden ist, dann 15k-SAS-Platten, ansonsten 10k-SAS.
Die unterscheiden sich ja gar nicht wesentlich im Preis einer 15k-SAS mit 300 GB kostet soviel wie eine mit 400 GB, aber nur 10k. Ich finde diese Dinger mit ca. 270 EUR ganz schön teuer im Vergleich zu SATA-Platten, wo eine 300er für 50 EUR zu haben ist. Den Vorteil sehe ich da außer in der Drehzahl nicht. Aber bei dem Preisunterschied kann ich locker ein paar zusätzliche SATA-Platten ins RAID10 packen, und hole dadurch den Geschwindigkeitsvorteil wieder raus, und komme trotzdem noch günstiger weg. -- Andre Tann -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org