Am Thu, 18. May 2006 15:24 schrieb Dirk Meier:
Hallo, mein Netzteil hat den Geist aufgegeben und nun überlege ich ob ich ein passives Netzteil ohne Lüfter erwerbe. Hat jemand mit solchen Geräten Erfahrung? Passiv gekühlte Netzteile sind gegtenüber Netzteilen mit Lüfter doch um einiges teurer, vorrausgesetzt man vergleicht qualitativ gleichwertige Netzteile. Es gibt auch sehr leise Netzteile die kaum noch zu höhren sind, Enermax und Zalman haben da mitlerweile einiges im Produktangebot.
Ist beim Einsatz dann ein Gehäuselüfter erforderlich, oder läuft der PC dann ohne Kühlung? Das hängt stark von der Bestückung des Rechners ab. Hauptausschlaggebend sind dabei Grafikkarte, CPU und Festplatten, die produzieren die meiste Wärme. Es gibt von AMD eine recht anschauliche Dokumentation zur Belüftung von Rechnergehäusen[1].
Prinzipiell kann man aber einge Faustregeln anwenden. - Je größer der Gehäuselüfter desto weniger Radau macht er. So ist ein Gehäuse das Platz für einen 120mm Lüfter hat besser als eines das Platz für zwei 80mm Lüfter hat. Dies liegt daran, dass 120mm Lüfter bei gleichem Luftdurchsatz wie (zwei) 80mm Lüfter weniger schnell drehen und somit weniger laut sind. - Die korrekte Auswahl der Lüfter. Generell kann man sagen Qualität gewinnt. Bunte beleuchtete Schicki Micki Lüfter sind in der Regel laute als die meisten Qualitätslüfter. Renomierte Hersteller sind zu bevorzugen, also lieber Pabst oder Coolermaster Lüfter als welche von $ChingChanCaoNoname. Neben der Lautstärke ist unbedingt auch auf den Luftdurchsatz zu achten. Ein Lüfter der kaum pustet macht auch kaum Radau. Also immer neben den Db auch auf den Luftstrom (meist in Liter pro Stunde (l/h) oder qubik Fuss pro Stunde (qf/h)) achten. Eine Temperatur abhängige Regelung der Lüfter reduziert ebenfalls den Radau. Dies erreicht man durch Lüfter mit Temperaturregelung oder durch den Einbau einer Temperaturregelung in die Spannungsversorgung der Lüfter. Der Einbau einer Temperaturregelung in die Spannungsversorgung hat dabei den grossen Vorteil, dass sich die Temperatur Sensoren direkt in der Nähe der Wärmequelle plazieren lassen. Ein Temperaturgeregelter Lüfter dessen Messfühler weit weg von der Wärmequelle ist ist ungefähr so nützlich wie ein Kropf. Lüfterregelungen gibt es im Fachhandel oder zum Beispiel bei Reichelt Elektronik[2] (einfach dort nach Lüfterregelung suchen). - Gehäuse mit geringen Totraum (sprich es hat wenig platz um neben den Bauteilen moch einen Finger ins Gehäuse zu bekommen) haben eine bessere aktive Umströmung der Bauteile. Hewlet Packard hatte vor einigen Jahren einmal ein Gehäuse das vollkommen mit einem Schaumstoff gefüllt war und in dem die Bauteile in Aussparungen die man herausnehmen konnte eingesetzt waren. Damals hat es in der Testphase bedenken wegen der Kühlung gegeben. Man hat aber festgestellt, dass die Kühlung der bauteile sogar besser war als in normalen Gehäusen. Zurückgeführt hat man das auf die bessere Umströmung der Bauteile und auf die bessere festlegung der Luftführung im Gehäuse. !Dies ist aber nicht ein Argument um jetzt ein bestehendes Gehäuse einfach mit Schaumstoff zu füllen. Woarauf es ankommt ist der festgelegte Weg den man der Luft beim durchströmen des Gehäuses vor gibt. Siehe auch Apples G5 Duo Macs, die haben z.B. einen Kanal der die luft um die CPUs leitet.!
Eingebaut werden soll das Netzteil in ein Midi-Tower mit AMK Prozessor 2,6 GHz mit Grafikkarte, DVB-Karte und SCSI-Controller. Kann jemand eine Empfehlung aussprechen? Bis auf die SCSI Karte eine Klassische Brotdose. :-)
Wenn am SCSI Controller Festplatten hängen solltest du das berücksichtigen. SCSI Server Platten werden je nach Typ höllisch heiss. Da solltest du auf ein gehäuse achten in dem die Platten hinter einem Lüfte eingebaut werden. Generell ist es nicht einfach selber ein gut optimiertes Gerät zusammen zu stellen. Nicht weil man nicht weiss wie sondern eher weil es recht schwierig ist alle Komponenten aus diversen Quellen zusammen zu suchen und sie dann zusammen zu bauen. Es gibt kaum Händler die hier kompetent sind und man ist auf Verdeih und Verderb darauf angewiesen, dass man selbst die passenden Teile zusammensucht. Ein falsches Teiil das dann doch nicht passt treibt die Kosten hier recht fix in die Höhe und man ärgert sich schnell grün und blau. Ich würde eher empfehlen sich ein spezielles Low Noise Gehäuse zu bestellen. Dies hat einige Vorteile: - Die Hersteller solcher Gehäuse wissen worauf es ankommt und haben die Komponenten aufeinander abgestimmt. - Man erspart sich einiges an Pfriemelei alles selber zusammen zu bauen, aus diversen Quellen zu bestellen und lange nach Teilen zu suchen. Ein recht kompetenter Hersteller ist z.B. Silentmaxx [3]. Und Silentmaxx vertreibt auch direkt, schau mal unter B-Ware[4], das schont auch den Geldbeutel. ;-) Es mag zwar eine grössere Anschaffung sein dafür spart man sich aber einiges an Mühe und eventuell an Frust und graue Haare. Tschüss, Thomas [1] http://www.amd.com/us-en/assets/content_type/white_papers_and_tech_docs/cool... [2] http://www.reichelt.de/ [3] http://www.silentmaxx.de/ [4] http://www.silentmaxx.de/index.php?id=224&ftu=5d535edc17