Hallo Sandy, erstmal ein großes Dankeschön für deine ausführliche Antwort. Ich bewundere hier regelmäßig, wie viel Zeit (und vor allem fundiertes Wissen) du in die Liste inverstierst.
Leider ist meine Erfahrung, dass es genau deshalb nicht mehr lange gut geht. Statistisch gesehen bist du wahrscheinlich überfällig. (^-^) Überlege dir einfach mal, ob du nicht die wichtigsten Sachen wie /etc/ /var/log /var/spool/imap usw. auf einen anderen Server spiegeln kannst (rsnapshot).
Der Ansatz ist sicher gut und mehr als überlegenswert, allerdings wird dann unser Fileserver an seine Kapazitätsgrenze stoßen, wenn er /var/spool/imap spiegeln soll. Ich werde aber diesbezüglich weiterhin "nach oben" meine Bedenken äußern...
Alle Postfix-Konfigurationen gehen von der Annahme aus, dass die Mail per SMTP reinkommt und direkt vom Client geliefert werden, nicht vom ISP-Mailserver. Wenn das nicht der Fall ist, hast du eigentlich schon verloren.
Oh je.
Dafür brauche ich ein paar Informationen bezüglich eurer Struktur: - Eigene Domain, die auf eurem Mailserver gehostet wird? Wenn nicht, dann wird es erheblich schwieriger. - Feste IP?
So war es bisher, aber dieser Zustand ändert sich in Kürze.
Das spielt genau ein wesentliche Rolle!! Die Kontrolle, welche Mails akzepiert und zugestellt oder direkt abgelehnt werden, findet genau auf dem Mailgateway statt!
Ich gehe davon aus, dass du die Konfiguration dieses Mailgateways unter deiner Kontrolle hast oder zumindest dem Admin sagen kannst, was eingestellt werden soll.
Leider nicht (mehr). Die Domain geht zu einem großen ISP, der die Mails über sein Gateway annimmt und an unseren Mailserver weiterleitet. Dem Gateway sind keinerlei Benutzer bekannt.
Auf gar keinen Fall solltest du erst alle Mail vom Gateway annehmen lassen, dann zum internen Server leiten lassen, und dieser weist dann alle ungültigen Adressen ab, welche das Gateway dann als Bounce an den Absender schickt. Dumm ist nur, wenn es eine Spammail war und der Absender gefälscht ist. Dann schickt nämlich plötzlich euer Server eine Spammail an einen dritten, der sich aufregt und euren Server als Spamserver ansieht.
Dann sind mir ja gewaltig die Hände gebunden. Wenn das Ablehnen der Mails auf unserem Mailserver keinen Sinn mehr macht, muss ich sie ja quasi mit entsprechenden Filtern bearbeiten.
Klar soweit. Mails mit Sieve löschen ginge ja, ist mir aber zu riskant. Könnte man sie auch an einen anderen Account weiterleiten?
Ja, das geht. Meistens wird das dafür verwendet, entweder nach Betreff oder Headerzeile die Mails in einen anderen Ordner zu schicken.
In einen anderen Ordner? Ok, macht bei IMAP Sinn, aber bei POP3 eher weniger. Deshalb würde ich sie lieber in eine andere Mailbox umbiegen. Ginge das auch?
Diese mbox-Dateien sind doch meistens schon bei den Usern abgerufen und nicht mehr auf dem Server bei POP3, oder?
Ja, richtig. Es geht dann hauptsächlich um Benutzer, die länger nicht abgerufen haben (krank, Urlaub etc.).
Jedenfalls hat Cyrus ein eigenes Ablagesystem, welches eine Art Maildir mit Datenbank ist. Deshalb kann man nicht unbedingt Die Dateien einfach rüberschieben.
Genau, deshalb mache ich mir ja auch die Gedanken. ;-)
Du kannst die Mails in den mbox-Dateien erneut zustellen über formail: formail -Y -s /usr/sbin/sendmail newaddress@example.com < /path/to/mbox
Danke, davon hatte ich schon mal gelesen, konnte mich nur nicht mehr genau an den Namen erinnern.
Es gibt aber auch einige Tools, welche von mbox direkt nach imap rüberschaufeln können. Unter dieser URL gibt es ein paar Perlscripte, die dir helfen können dabei: http://www.oreilly.com/catalog/mimap/chapter/ch09.html
Werde ich mir morgen gleich mal zu Gemüte führen. -- Grüße, Jürgen PS: Sorry, die PM war nicht gewollt. Ich werde umgehend mein Windows-Mail-Client mal richtig konfigurieren, dann passiert das nicht mehr.