Am Samstag, 7. Mai 2005 08:31 schrieb René Falk:
Am Samstag, 7. Mai 2005 00:59 schrieb Michael Höhne:
Das kommt doch nun ganz gewiss darauf an, wozu man sich einen Computer zulegt. Es gibt Leute, die Damit ihre Daten verarbeiten wollen (Hinweis: Dazu sind Computer mal erfunden worden!) und andere, die nur eine Multimedia-Fernseh-Filmkopier-Maschine wollen...
Dann kauf dir doch einfach eine Multimedia-Maschine und gut ist!
Multimedia-Files sind übrigens auch Daten.
Den Satz habe ich erwartet ;-)
Als Enduser im Heimbereich braucht es meistens ein Schweizer-Taschenmesser bzw. eine eierlegende Wollmilchsau.
Das wage ich allerdings zu bezweifeln! Die meisten Leute, die ich so kenne (und deren Rechner ich kostenlos warten _darf_...) benutzen ihren Rechner fast ausschließlich zum "Rumspielen" im weitesten Sinne. Ist ja auch soweit o.k., aber: Wenn ich nur mal 1-2 Seiten "Brief an Omi" schicken will, warum "brauche" ich dann Word/OOo? Desgleichen für einen Stundenplan mit Excel/OOo und da fallen mir noch massenweise Beispiele ein...
Was Datenbanken angeht, so ist die Enduser-Usability der grafischen Frontends, die es übrigens auch noch nicht lange gibt, doch noch recht bescheiden.
Echte (relationale) Datenbanken für den "normalen" Heimanwender? Mal ehrlich: Die meisten wollen doch bestenfalls ihre Bücher/Briefmarkensammlung verwalten (was nach der Eingabe des 100. Datensatzes auch keinen Spaß mehr macht) oder ihre 30 Adressen speichern.... als Word-Dokument natürlich. Das sind alles Beispiele, die mir schon unter gekommen sind. Und gerade was solche Dinge angeht muss ich dir klar wiedersprechen! Da gibt es beinahe seit C=64-Zeiten jede Menge _einfacher_ Programme. Man denke nur an "Printshop"... Oder bleiben wir bei Windows: Wordpad für einfache Texte/Briefe, das mitgelieferte Adressbuck dürfte für die meisten ebenfalls reichen,... Aber nein: Es müssen natürlich richtige Profiprogramme sein! Wer nimmt schon das Windows-Adressbuch, wenn er Outlook beim Kumpel klauen kann. Klingt doch gleich viel professioneller... ABER: Wenn man mit einem Profi-Programm was professionelles erzeugen will, dann muss man halt was lernen. Es hat schon seine Gründe, warum einige Profis jahrelange Ausbildung hinter sich haben. Oder anders gesagt: Ich kann mir eine Super-Profi-Kamera kaufen, aber wenn ich keine Ahnung vom Fotografieren habe, dann sehen die Bilder trotzdem Scheiße aus...
Um mal bei Open Source zu bleiben, eine komplexe Datenbank einschließlich grafischer Ein- und Ausgabemasken einzurichten geht selbst bei einem über 10 Jahre alten Amiga schneller und einfacher von der Hand, als unter Linux. Und dazu muss ich dann keine dicken Handbücher wälzen.
Ich habe einen Amiga. Ich habe auch schon diverse kleine Datenbanken gebastelt (damit ich weiß, in welcher Folge welcher Star Trek Serie denn nun welche Geschichte erzählt wird ;-) ) Dabei habe ich mit einem simplem Progrämmchen namens Quickfile gearbeitet. Dauerte 2 Tage Eingewöhnung, aber machte seine Arbeit. Nun habe ich hier Linux... Also Tellico genommen (alter Name: Bookcase), CSV-Ex- und Import. Nach einem Wochenende ist alles übertragen! Fazit: Immer das einfachste programm nehmen, Datenstrukturen wählen, die leicht zu übertragen sind und keinen überflüssigen Schnickschnack verwenden.
Linux hat nun mal viele Ecken und Kanten, welche eigentlich nicht sein müssten. Das ist ein Nachteil, den ich aus anderen Gründen aber gerne in Kauf nehme, eines so extrem offenen OS, in dem die festen Regeln auf ein Minimum beschränkt sind. Letztendlich ist das vielen Programmieren auch schon bewußt geworden, und sie versuchen zu glätten. Da bleibt aber noch viel Arbeit zu tun.
Ich will ja gar nicht abstreiten, das dies so ist, aber du darfst halt nicht aus dem Auge verlieren, das hier massenweise Leute ihre Freizeit dazu verwenden, eine funktionierende Software zu bauen. Dabei steht nun einmal keine Firma im Hintergrund, die diese Leute bezahlt, Vorgaben macht und diesen Prozess kontrolliert. Im Falle von Mac oder auch Amiga kommt dazu, das auch das Betriebssystem exakt vorgegeben ist. Von der vorgegebenen Hardware mal ganz zu schweigen... Im Gegensatz zu Systemen wie Windows/Mac-OS oder auch dem AmigaOS hast du es hier mit stark konfigurierbaren Systemen zu tun, die auch noch mit diversen graphischen Frontends ausgestattet sein können. Das da der Look nicht unbedingt einheitlich ist, kann ja nun wohl nicht der Grund sein, ein System "in die Tonne zu kloppen", oder? Und ein Windows als zweites System zu installieren ist ja nun auch keine große Sache. Ich habe auf meinem Laptop auch noch ein Win2000 drauf, das ich gelegentlich in der Firma brauche, da unsere Spezialsoftware nur auf diesem System läuft. Vergaß ich zu erwähnen, das dieses Programm _nur_ mit Win2k/Service-Pack 2 läuft, so daß ich keine Sicherheits-Updates mehr einspielen oder auf XP "up"daten kann, obwohl wir einige zig-tausend Euro dafür ausgegeben haben? Gruß, Michael -- ____ / / / / /__/ Michael Höhne / / / / / / mih-hoehne@t-online.de / _____________________________________/