Am Dienstag, 15. Juni 2004 22:34 schrieb Miklos Capek: [...]
Ich nutze am liebsten aber unter Linux-KDE kwrite. Das Programm ist allem, was ich für windows finden konnte, weit überlegen und ist auch nicht umständlich.
Es gibt für Windows Editore, die viele Funktionen haben, aber groß sind und so lange laden. Oder alle haben irgendein Funktion nicht, selbst die, die Geld kosten.
Versuch mal ultraedit - das ist unter Win mein Lieblingseditor (allerdings Löhnware), der ist für mich eigentlich die gelungene Kreuzung zwischen kwrite und kate. Ansonsten ist auch das schon erwähnte SciTE nicht schlecht. Sowohl ultraedit als auch SciTE können Dateien im Unix-/Dos-/Mac-Format abspeichern und auch zwischen den Formaten konvertieren. SciTE hat ein nettes Gimmick: Man kann zusätzlich zu "Speichern" und "Speichern als" auch "Speichern als Kopie" wählen - damit kann man z. B. bei Cross-Plattformentwicklungen mal schnell eine Kopie der Datei auf dem Zielsystem ablegen ohne gleich die aktuelle Quelldatei zu verlassen. Außerdem lässt sich das Verhalten von SciTE gut an die persönlichen Vorlieben anpassen - man muss sich nur erstmal in die Syntax der Konfigurationsdateien reinfummeln.
Ob ich Scripte schreibe, php, html, c, java oder sonnst was, kwrite hat alle Futures, die ich je haben wollte.
Du meinst Features? kwrite kann (zumindest habe ich das noch nicht in den Optionen entdeckt) nicht mehrere Dateien in einer Instanz offen halten und dann bequem zwischen denen umschalten. Das ist etwas, was ich schmerzlich vermisse - kate, ultraedit und SciTE können das (da ist auch das Erstellen, Laden und Speichern als Projekt möglich). Das Syntax-Highlighting aller Editoren, die mir bisher über den Weg gelaufen sind, versagt mehr oder weniger bei Perl, die Möglichkeiten dieser Sprache scheinen die Parser zu überfordern. Was die Auswahl angeht, Syntax-Highlighting für viele unterschiedliche Sprachen, Markups, Scripts, Spiele-Makros, ... zu betreiben, ist IMHO kate ungeschlagen, dichtauf gefolgt von SciTE. kate + ultraedit nerven mit der "immer oder nie"-Einstellung - entweder für jede Datei ein neues Fenster oder alle in einem. SciTE ist da weiter - man kann parallel diverse Projekte öffnen, jedes Projekt in einem eigenen Fenster, aber alle Projektdateien zusammen in einem Fenster. Dafür ist wiederum die Default-Einstellung von SciTE doof, Proportionalschriften zu benutzen - sowas ist *pfui* in Source-Codes. Eigentlich wäre auch noch xcoral in den Reigen einzuordnen, das bietet z. B. einen Modul-, Klassen- und Funktions-Browser, ist allerdings so zickig bei der Konfiguration, dass ich es erst einmal (und leider nicht reproduzierbar) erfolgreich - also für mich befriedigend - in Betrieb nehmen konnte. Kurz und knapp: _Den_ ultimativen Editor (nein, ich will keinen Emacs - ich brauche nur einen Editor, kein extra Betriebssystem ;-) habe ich noch nicht gefunden. Ich benutze also je nach Situation alle vier - meist (je nach gerade verwendetem OS) mindestens 2 parallel - und unter Unix / Linux sind immer minimal 2 Terminals offen für den schnellen Griff zum vi(m), da kann ich mit der gewohnten sed/grep/regex-Syntax viele Sachen machen, die mich in den grafischen Editoren unendliche Folgen von Mausklicks und Tastatureingaben kosten ;-) Jan P.S.: Ach ja - etliche Editorfunktionen gerade in der Massenverarbeitung von vielen / großen Dateien erledige ich mit den Schweizer Taschenmessern: bash, sed, awk, perl ;-) Damit habe ich schon ab und zu mal Kollegen geholfen, die z. B. einige nicht-triviale Ersetzungen in ein paar hundert Java-Sourcen mit ihren Editoren nicht in den Griff gekriegt haben (bedingte Ersetzungen z. B. - wenn in einer Methode die Variable xy auftaucht dann ersetze im Methodenaufruf etliche Zeilen vorher den Parameter Z durch klasse.A). -- Linux-Quickies: http://www.jan-trippler.de PingoS: http://www.pingos.org