* Rüdiger Meier schrieb am 14.Okt.2003:
Ich habe es mit meinem Bruder getestet: Er hatte (vor einem Monat) von Computern WIRKLICH überhaupt keine Ahnung. Nun steht bei ihm zu Hause ein Lidl-Laptop für Internet, Office, CDs-Brennen und mp3-encoding. Ich habe dort mal Patition-Magik getestet und ihm Suse 8.2 plus einige Packman-Pakete draufgemacht. Im Grub-Menü ist Windows-XP als Default eingestellt. Neulich hat er mich gefragt warum er beim Booten immer erst per Hand Suse 8.2 auswählen muss, und wie man das ändern kann...... Er hat nämlich das root-Passwort nicht und wird es auch nicht bekommen.
Also bist Du der Systemadministrator und Dein Bruder ist der Anwender. Ein klassischer Fall innerhalb einer UNIX/Linux Umgebung.
Er benutzt Linux nicht unbedingt, weil er es besser findet als XP, sondern weil ich ihm nicht helfe bei Windows-Fragen. Ich erklärte ihm z.B wie er sich eine mp3-CD fürs Auto brennen kann so: 1. Suse starten 2. "audiocd:/" im Konqueror eintippen (fürs nächste mal als Lesezeichen merken, wenn Du im Netz bist hast du automatisch die richtigen Song-Namen) 3. das mp3-Verzeichnis auf den Desktop ziehen 4. mit k3b Deine mp3s auf eine Daten-CD brennen (In Wirklichkeit musste ich noch ein einiges mehr sagen, weil er WIRKLICH NICHTS wusste, nichtmal was ein Verzeichnis ist)
Hört sich schon zu kompliziert an. Könnte man ihm doch sicher noch was einfacher machen. Der Systemadministrator sollte den Usern ein Umfeld anbieten, wo sie einfach nur das machen, was sie machen sollten, ohne danach zu fragen, wie was funktioniert oder irgendwas verstehen zu müssen. Für das Verstehen ist der Sysadmin zuständig. Die Policy hinter UNIX/Linux ist die, daß der Sysadmin Ahnung vom System hat, und den User alles so einrichtet, wie sie es brauchen. Die User brauchen sich dann nicht mehr um das System zu kümmern. Die Policy bei Windows ist, daß Windows selber die Aufgabe des Systemadmins übernimmt. Das mag bei der Heimanwendung auch von Vorteil sein, in einem betrieblichen Umfeld, wo auf jeden Fall angepaßt werden muß ist es ein Riesennachteil, weil es den Sysadmin nur das Leben schwer macht. Und ganz allgemein: Linux hat ein sehr breites Anwendungsfeld. Es wird auch in Gebieten eingesetzt, wo sich kein Windows hintraut. Nimmt man z.B ein MTA also ein Programm, daß Mails verteilt. Das mag für den Heimanwender total überdimensioniert und unübersichtlich sein, weil man sich daran totkonfigurieren kann. Aber das gleiche Programm setzt vielleicht auch Dein Provider ein, mit vielen zehntausend oder hunderttausend User und Probleme an allen Ecken. Bernd -- ACK = ACKnowledge = Zustimmung | NAC = No ACknowledge = keine Zustimmung DAU = Dümmster Anzunehmender User | LOL = Laughing Out Loud = Lautes Lachen IIRC = If I Remember Correctly = Falls ich mich richtig erinnere OT = Off Topic = Am Thema (der Liste) vorbei |Zufallssignatur 11