On Tuesday 14 October 2003 03:01, Karl Sinn wrote: [...]
Am Tue, 14 Oct 2003, Karl Sinn schrieb:
Warum, ist es so schwierig, ein Linux zusammenzustellen, dass sich
"einfach"
installieren lässt, und das dann auch auf allen Rechnern läuft?
Greif dir eine Anzeige eines beliebigen HW-Distributors mit einem "anstaendigen" Sortiment (z.B. Alternate). Kombiniere alle darin enthaltenen Artikel in allen moeglichen Kombinationen. Nehme an, dass 30% dieser Kombinationen nicht funktionieren (koennen).
So, und jetzt kombiniere alle bisherigen Kombinationen mit den HW-Teilen aus den Anzeigen von vor einem, zwei, 3, 4, 5 und 6 Jahren.
Und dann noch mit allen Teilen, die du bei anderen Verkaeufern findest...
Na? Daemmerts?
Na ja, aber Microsoft, kriegt das doch auch hin, und wenn ich mich recht erinnere, dann machen die das dadurch, dass Bill Gates bei den Hardwareherstellern eingreift, und eine gewisse Standardisierung vorschreibt. Diese Standardisierung müsste doch unter Linux auch für vereinheitlichung sorgen? Der Druck von MS geht sogar dahin Standards so in den Markt zu drücken, dass andere Betriebssysteme dadurch behindert werden. Ein Beispiel ist der Nachfolger des SMB Protokolles von MS. Entwickler Freier Software dürfen keine Applikationen entwickeln die auf CIFS aufsetzen. Sie dürfenb laut MS keine Lizenzen bekommen.
Und dann denke dir noch dazu, dass die Hersteller der HW immer noch eher selten Treiber erstellen bzw. auch nur genug Infos rausruecken, die es erlauben wuerden, Treiber zu programmieren...
Das ist natürlich ein Problem. Gibt es denn Gründe, warum die Hersteller mit diesen Infos so knausrig umgehen?
Siehe DELL, denen wurde von MS angedroht die Erlaubnis für die Verwendung von MS Betr. Syst. auf ihren Rechnern einzusetzen zu entziehen wenn sie denn weiterhin Linux Dosen anbieten. Frei nach dem Motto, "Es darf nur ein OS geben."
Und warum kann man unter Linux Programme nicht einfach als ausführbare Datei finden,
Weil "man" das nicht will. Ein
Wer ist "man"?
rpm -i foo.rpm
oder
apt-get install foo
Und mit den Paket gesteuerten Installationen habe ich sogar die Möglichkeit jederzeit eine Anwendung wieder zu entfernen. Zeig mir das unter MS OS. Übrigens setzt auch APPLE auf ein Paketgestützes Installationsverfahren. Dort hat man sich dafür entschieden das Debian Pket Format und apt als Instalationstechnik ein zu setzen. Nur haben sie apt in Fink umbenannt.
oder analoges via Yast oder sonst ner GUI ist ja nun wirklich nicht schwerer als ein Doppelklick auf den Explorer, sich muehsam zum DL-Verzeichnis durchhangeln, dort dann Doppelklicken auf foo.exe und hoffen dass es kein Virus / Dialer etc. ist...
OK, das Virusproblem... Ein guter Punkt. Aber? Kann man einen Virus nicht auch in einem Sourcecode-Paket verstecken, der sich dann automatisch beim kompilieren mit einbringt? WÄre das nicht denkbar? Wenn ich richtig liege dann ist das grosse Plus doch seine Betriebssicherheit. Und ist es nicht diese Betriebssicherheit, die dafür sorgt, dass Viren sich nicht so recht in Linux durchsetzten wollen? Wenn dem so ist, Wäre das Virenargument nicht stichhaltig.
Bei meinem letzten Versuch Linux zu installieren, bin ich ab meinem ADSL-Modem hängen geblieben, und da war keine Rede von rpm, da war kompilieren angesagt. Das ging natürlich kläglich in die Hose. Meterlange Fehlermeldungen, die ich selbst nach einigen Wochen noch nicht überwunden hatte. Kompilieren um ein ADSL Modem zur Mitarbeit mit einem GNU/linux System zu überreden? Das höre ich zum ersten mal und wage ich eiman stark in Frage zu stellen.
und unter allen Linuxversionen ausführen,
Es gibt sehr viel mehr Linux-Versionen (und v.a. Distributionen) als Win*-Versionen.
Beispiel: ich verwende hier eine SuSE 6.2 von 1999, mit teilweise aktueller, teilweise alter Hardware (von '95!), teilweise aktueller, teilweise "alter" Software... Wie soll da ein fertiges Programm funktionieren?
Und ganz konkret aergert mich sowas: ich kann hier z.B. nicht das neueste Flash-plugin installieren, da es nur als binary vorliegt und ne glibc-2.2 braucht (und ich hab die eben nicht). Denk dir, als Vergleich, dass du ein Windows 3.1 hast, und dass es ein Programm nur fuer Windows XP oder "Server 2003" gibt...
Ja! Aber das Problem kennt man auch von Windoof. wenn ich ein neues Programm benutzen will, dann muss ich aufrüsten. Hardware, Betriebssystem, Software. Diese Entscheidung muss dann jeder für sich selbst entscheiden, ob mein Win 3.1 noch all das kann was ich brauche, oder ob ich unbedingt eine neuere Version brauche. Dies hindert allerdings unter Windows "alte" Programme nicht daran unter neueren Betriebssystemversionen zu laufen, und das scheint ja bei Linux nicht der Fall zu sein.
Und noch einmal zu dieser glibc. Ich weiss vor ein paar Jahren, habe ich wegen der mal Linux aufgegeben. Da ging es darum, dass OpenOffice bzw. Damals noch StarOffice eine neuere glibc Version brauchte mit der dann aber andere Dinge nicht mehr funktionierten. Wieso ist so eine scheinbar "wichtige" Bibliothek nicht abwärtskompatibel bzw. warum binden Entwickler, die das Problem doch sicher kennen, in so einem Fall Ihre Version der Bibliothek nicht direkt mit ins Programm ein? Dadurch würde vielleicht der Platzbedarf steigen, aber die Funktionstüchtigkeit um ein vielfaches gesteigert.
und als letztes warum kann man "kompliziertere" Programme nicht einfach als Install-Version ausliefern, die sich selbst installieren.
Weil man das schlicht und einfach nicht will -- obwohl es das sogar auch gibt, z.B. OpenOffice kommt in dieser Form...
Die passende deb Quelle in die /etc/apt/sources.list eingetragen, # apt-get install openoffice.org und schon hat eine Debian Maschine ein OpenOffice.org 1.1 installiert.
Wer "man"? Wieso nicht? Ist es nicht das, was den Einzug von Linux in "alle" Haushalte aufhält?
Meiner Meinung nach machen die meisten Windowianer mindestens einen grossen Fehler. Sie vergleichen ein Windows für den Desktop mit einem GNU/Linux System, der Vergleich sollte richtigerweise W200x Advanced Server inclusive der Installation aller gewünschter Anwendungen mit einer beliebigen GNU/Linux Distribution mit allen gewünschten Anwendungen sein. Ich hab mir mal den Spass gegönnt ud habe einigen angehenden Netzwerk Systemtechnikern im Shootout Verfahren ein W2k Adv Server und eine SuSE installieren lassen, incl einiger ANwendungen wie Web- Datenbank- DNS, DHCP und co. Ergebnis: nach 3 Stunden waren diejenigen die die SuSE installieren und konfigurieen sollten vertig. Nach vier Stunden hab ich den Test abgebrochen, alle SuSE's liefen und die Hardware wurde unterstützt. Aber keines der W2k Adv. Server Systeme lief. Und das bei Leuten die einige Jahre WIN Erfahrungen hatten und gerade mal sechs Wochen GNU/Linux Erfahrungen standen dem gegenüber. Dazu kommt noch das die meisten Windowianer die über die "sooo komplizierte Instalation von Linux 8.2" mosern idR. noch nie in ihrem Leben ein Windows installiert haben, respektive es vertig gebracht haben unter WIN alle Hardware zu unterstützen. WIN OS kauft man zwangsweise mit, die 200 EUR sind in jedem Rechnerpreis enthalten, auch wenn ich von einem Händler einen Rechner ohne WIN kaufe. Denn ein Händler der als MS Partner WIN auf seinen Maschinen instaliert muss für _jede_Maschine_ egal ob Win drauf installiert wird oder nicht dafür Lizenzgebühren am MS abliefern. Dazu kommt dann noch das MS einen erheblichen Teil der Kosten für Anzeigen und andere Webungen Subventioniert wenn nur das MS Logo mit erscheint. Ein Hersteller der auch GNU/Linux Systeme anbietet bekommt keinen Pfennig van MS. Das kann leicht fünfstellige Beträge über das Jahr ergeben die ein Händler verliert wenn er auch GNU/ Linux Systeme anbietet. ################################################################### Ich kann jedem der Probleme mit der Installation einer beiebigen GNU/Linux Distribution hat nur wärmstens empfehlen sich an eine Linux User Group in seiner Nähe zu wenden. Dort ist man fast immer gerne bereit mit Rat und Tat bei der Installation und Konfiguration zur Seite zu stehen. ################################################################### Tschüss, Thomas -- Diese Adresse wird nur für die SuSE-Linux Liste benutzt. Mails die nicht über die SuSE Liste kommen erreichen mich _garantiert_nicht_