Am Dienstag, 5. August 2003 11:55 schrieb Kristian Koehntopp:
On Tue, Aug 05, 2003 at 11:22:04AM +0200, Matthias Wieser wrote:
Immer dann, wenn einen die verhältnismäßig geringe Geschwindigkeit von Festplatten stört, nämlich beim erstmaligen Lesen, ändert ein großer Cache kaum etwas.
Solange die Frags groß genug sind (größer als der Read-Ahead des Kernels, besser so groß wie eine Spur, noch besser größer als der Cache der Platte), interessiert es nicht, ob eine Datei fragmentiert ist.
Ich habe hier nicht von Dateifragmentierung geredet.
[ Meine Desktop-Kiste mit 1 GB RAM, davon 720 MB Cache ]
Da mag bei Dir so sein, bei vielen anderen (den meisten?!) läuft (gerade bei den derzeitigen Temperaturen) ihr PC maximal ein paar Stunden am Stück.
Das reicht aus, um den Cache aufzuheizen. Diese Personen verwenden in der Regel auch weniger viele unterschiedliche Programme als ich das im Laufe einer Laufzeit meines Rechners mache. So ergibt sich ein ähnliches Bild, oft schon nach 15 Minuten, jedoch auf einem entsprechend niedrigeren Niveau.
Wie ich schon geschrieben hatte: Es ist IMHO irrelevant, daß der zweite Start von OOo oder Mozilla oder KDE aus dem Cache abläuft. Es gibt immer einen ersten Start, der eben manchmal zu lange braucht und die Leute dadurch stört.
- oder wenn die Partition recht voll ist
Besser: Größere Platte kaufen.
Genau. Oder gleich einen neuen Computer. ;-)
- wenn es einem beim Lesen von z.B. CD Images auf maximalen Durchsatz ankommt
Ähem, 50x Speed = 7.500 KB/sec.
Zum Vergleich: [Tolle "Messwerte" von Kristians Festplatten]
Ich denke, das kann man entspannt sehen.
Zwar weiß ich nicht, was die Angabe der 7.5MB/s soll, aber da moderne Festplatten (wie auch in deinen Beispielen) mehr als 40MB/s übertragen, finde ich es unbefriedigend mehr als eine halbe Minute auf das Lesen eines 800MB CD Images warten zu müssen. Genau das hat Reiserfs aber bei mir gamacht (~1,5min). Wenn man sich dann die Festplattenzugriffe visualisiert hat, hat man schön gesehen, daß die Übertragungsrate genau zu der Zeit von anfänglich ~40MB/s auf unter 5 MB/s eingebrochen ist, als die Lesekopfpositionierungen extrem (>100/sek) anstiegen. (Andere Festplattenzugriffe während des lesens waren vernachlässigbar selten) Es ist ja rührend, daß das Dateisystem tausende Lücken mit dem CD Image aufgefüllt hat, performant war es aber nicht. Ein Cache oder irgendeine Readaheadtaktik hat daran offensichtlich auch nichts ändern können. Was ich sagen möchte: Es macht keinen Sinn, jegliche Vorteile einer vernünftigen Anordnung von Daten abzustreiten¹. Man muss aber zwischen Server- als auch Desktop Einsatz unterscheiden. "Eine vernünftige Anordnung" muss nicht "defragmentieren" heißen, sondern kann auch schon eine sinnvolle Partitionierung der Festplatte sein, die die zurückzulegenden Lesekopfwege minimiert. Matthias Ach, ja, ich lese die Mailinglisten, die ich beziehe. Eine Kopie Deiner Antwort an meine Emailadresse ist also unnötig, danke. ¹Ein einziges Gegenbeispiel reicht, um das formal zu zeigen.