* Am Die, 10 Dez 2002 schrieb Andreas Kneib:
* Philipp Thomas
: Bitte für Feedback http://www.suse.de/feedback verwenden! feedback@suse.de wird nicht mehr lange Bestand haben.
Wer ist denn auf _diese_ Idee gekommen? Das halte ich für eher unklug, denn vielen Menschen (ich schließe mich da gar nicht aus), ist es durchaus nicht gleichgültig, ob sie an eine feste Adresse ansprechen oder ein Webformular nach irgendwo ausfüllen.
Es ist ein Unterschied, ob sich jemand hinsetzt, das Mailprogramm startet, Empfänger, Betreff und sich selbst als Absender formuliert oder ein Webformular öffnet, seinen Text online ins Fenster schreibt und auf [Beitrag absenden] klickt. Beide Feedback-Varianten verhalten sich, überspitzt formuliert, zueinander wie der Leserbrief an eine Zeitschrift und das Ausfüllen einer Lohnsteuererklärung.
Ob sich diese Depersonalisierung zwischen SuSE und dem Kunden ausgerechnet im Open Source-Bereich auszahlt, wo jeder Entwickler via Mail ansprechbar ist und das von den Leuten auch geschätzt wird, wage ich mal zu bezweifeln. Kundenbindung erreicht man IMHO eben nicht durch Depersonalisierung, und genau das ist ein Webinterface.
Full ACK. Ich für meinen Teil kann nur sagen, daß ich sehr viel lieber eine Mail schreibe (und mir dabei auch bereit bin, viel mehr Mühe zu geben) als bei einem Webinterface. Eine Mail kann ich in Ruhe (und offline) formulieren, die Arbeit daran evtl. unterbrechen und sie zurückstellen, um sie bei späterer Gelegenheit wiederaufzunehmen. Gerade der Eindruck des schwarzen Lochs, den feedback (IMHO unklugerweise) sowieso vermittelt, wird dadurch verstärkt. Open Source und die Open Source Tradition leben von der Interaktivität des Mediums Internet, von der Chance zur direkten Kommunikation mit einem Gegenüber (ob das hier in der Mailingliste ist, oder wenn man den Entwickler einer Software anschreibt, oder halt seinen Distributor...) Ich vermute, die Aufgabe von feedback@suse.de hat Ihren Grund in einer Rationalisierung der betrieblichen Abläufe, das ist ja an und für sich auch zu begrüßen, nur sollte ein Linux-Distributor nicht die Ansprüche der Zielgruppe aus den Augen verlieren (oder gehören Leute, die bereit sind, aktives Feedback zu geben und eigene Vorschläge zur Verbesserung des Produkts zu machen, vielleicht gar nicht mehr zur Zielgruppe und die Umstellung dient eigentlich nur der weitgehenden Verhinderung von inhaltlich sinnvollem Feedback?). Gruß Christoph -- Christoph Maurer - 52072 Aachen - Tux#194235 mailto:christoph-maurer@gmx.de - http://www.christophmaurer.de Auf der Homepage u.a.: Installation von SuSE 7.0 auf Notebook Acer Travelmate 508 T, Elektrotechnik an der RWTH Aachen