Hallo, * Am 27.Oct.2002 postete Thorsten Haude:
- Alex Klein <suse-linux@alexklein.info> [02-10-27 04:43]:
- Am 26.Oct.2002 postete Thorsten Haude:
- Alex Klein <suse-linux@alexklein.info> [02-10-26 19:59]: Ja, ich denke schon. Siehe DMCA/EUCD.
Fehlt mir da jetzt eine Info? Ist das ein Gesetzesvorhaben in Deutschland?
Kein Gesetzesvorhaben in Deutschland.
Ebenso. Ist EUCD jetzt geltendes Europarecht?
Das ist ja auch keine Legalisierung. Legalisierung ist IMO, wenn der Besitz und der freie Konsum von der Rechtsordnung getragen wird. Das was Du meinst könnte durchaus sinnvoll sein.
Das ist jetzt nur ein Streit um Begriffe, aber sind rezeptpflichtige Medikamente nicht legal?
Sie sind _eingeschränkt_ legal. Das hast Du ursprünglich nicht gesagt, daher habe ich dich wohl mißverstanden.
Könnte man also sagen, daß das Verbot von THC verfassungswidrig ist?
Ja, könnte durchaus sein. Ist aber ein schwieriges Thema.
So viel zum Thema verfassungswidrige Gesetze.
Ich weiß nicht. Hat sich nicht mal jemand gegen das THC-Verbot gewehrt? Ok, es sind noch keine 5-10 Jahre vergangen, so daß man mit einer Entscheidung rechnen könnte.
Es hat THC nicht legalisiert, soweit ich informiert bin.
Klar, nicht de jure.
Außerdem denke ich nicht, daß Du Deine Sicht der Dinge von anderen abverlangen kannst. Nur weil _Du_ Dich nicht für harte Drogen interessierst, wird es immer noch genug (oder vielleicht zuviel) geben, denen nicht mal Koks den richtigen Kick gibt.
Ist ja nicht mein Problem.
Böses Foul. In so einer Diskussion sollten Dich die Interessen Deiner Mitmenschen schon tangieren. Man kann schlecht konkret-individuelle Regelungen treffen. Wenn Du nur Dich betrachtest, dann könntest Du auch Mord legalisieren, wenn Du dich von dieser Tat ausnehmen kannst.
*Einzelne* andere Menschen sind nicht mein Problem. Ich bin sicher, daß die Bevölkerung insgesamt die sinkende Kriminalität zu schätzen wüßte.
Gerade die *Einzelnen* sollte man aber auch berücksichtigen, wenn man ein Problem aus der Welt schaffen will. Daß man es nicht jedem Recht machen kann ist klar.
Beschränken wir die komplette Lagalisierung doch einfach auf THC. Das andere Modell fällt mE nicht unter den Oberbegriff der Lagalisierung, sondern eher unter Rechtfertigungsgründe bzw. Schuldausschließungsgründe der betreffenden Straftaten.
Das sind Namen. Es muß darauf hinauslaufen, daß Sucht vollständig entkriminalisiert wird.
Mordsucht? Schlägersucht? Sucht nach Brandstiftung? *Brrrr* Mir läuft es jetzt schon eiskalt den Rücken runter. Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht ok, daß ein Junkie sich in die Adern reinpumpt, was er will. Danach wird er dann noch ein paar Mal im Krankenhaus regeneriert, was sicherlich nicht von ihm bei der Entlassung beglichen wird. Im Regelfall kosten die Drogensüchtigen _viel_ Geld, das nicht gerade sie selbst aufbringen.
Ebenso kann man auch annehmen, die Drogenopfer können ihren Drogenkonsum einstellen und sich einer Therapie unterziehen. Du hast aber sicherlich Recht, wenn Du einwendest, daß sich das leicht redet, wenn man nicht betroffen ist.
Nein, ich stimme schon zu, individuell sind die Süchtigen sehr wohl verantwortlich. Das sollte die Gesellschaft nicht davon abhalten, eine Lösung zu suchen, die die negativen Folgen der Sucht minimiert.
Wenn die Sucht aber keine negativen Folgen hat, was hindert einen daran süchtig zu werden?
Abschreckung. Bei Dir wirkt es doch, oder habe ich das falsch aufgefaßt.
Nicht wirklich, eine Strafe droht ja nicht. Ich habe keine Lust, einen vertrauenswürdigen Verkäufer zu suchen, herauszufinden, welches Produkt eigentlich das richtige für mich ist, etc. Für Wein mache ich das bei einem Weinhändler. Außerdem ist es bei mir nur leichte Neugierde, nicht wirklich ein Herzenswunsch.
Aber Du würdest doch THC konsumieren, wenn es legal wäre, oder habe ich das falsch verstanden? Ich würde es schon tun.
Man kann sich streiten, ob das der richtige Weg ist. Bei vielen Straftaten hilft es aber ungemein.
Viele Straftaten schaden aber anderen, sobald man sie ausübt. Ebenso gibt es Tausende von Dingen, die gefährlich, aber legal sind.
Ich bin der Meinung, daß Drogensüchtige auch dem Allgemeinwohl schaden. Nicht zuletzt das individulle Kontaktrisiko, das die Leute haben, die sich um Drogenopfer kümmern müssen (z.B. Polizei - AIDS-Angst).
Ja. Ebenso wie das Autofahren oder der Umgang mit radioaktiven Material.
Nein, Auto und radioaktives Material stellen nur die Werkzeuge dar, Alkohol ändert die Einstellung, manchmal den gesamten Charakter.
Das kann Geld auch. Wie oft bekommen wir von egoistischen Machenschaften in der Wirtschaft mit. Das sind manchmal Verbrecher, die mit lebenslänglich noch gut bedient sind. Geld macht also auch manche Leute zu Kriminellen.
Das sind sog. erlaubte Risiken. Sogar der Besitz eines Messers kann aus Menschen Tötschläger machen. Hilft es aber wirklich, alles diese Risiken zu verbieten?
Natürlich nicht, aber warum die Unterschiede?
Gute Frage. Warum eine Rechtsordnung, die manches verbietet, anderes nicht? Man sollte flexibel bleiben. So denke ich, daß es durchaus im Rahmen des Möglichen wäre, heutzutage den THC-Konsum zu legalisieren, ohne daß dies erhebliche negative Auswirkungen hervorruft. Bei harten Drogen würde dies IMO nicht klappen. Ich denke daher rühren die Unterschiede. Es gibt wohl eine unklare Grenze zwischen ungefährlichen und gefährlichen Drogen. Diese Grenze wird wohl von unserer Gesellschaft bestimmt. Man könnte also annehmen, daß dies Demokratie pur ist.
Unterschriften Sammeln. In der Kommunalpolitik mitwirken. Demonstrieren. Sag nur, das kennst Du alles nicht, sondern Du kennst nur den Weg des Terrors?
Das fällt für mich alles unter Reden. Es kommt halt auf das richtige Publikum an.
Terror ist aber auch nur eine bestimmte Art der Kommunikation. Radikal, aber keine Taten, die unmittelbar ein Ziel fördern.
Ok, ich war undeutlich.
Du kannst mir allerdings glauben, daß ich *viel* rede, auch in politischen Gremien.
Die da wären? Würde mich echt interessieren.
Eine Partei hier, ein Mandat habe ich nicht.
Dann wirst Du wissen, daß man ab und an mal auch etwas von "unten" anstoßen kann, was bis in die höheren Gefilde einer Partei vorstoßen kann.
Ich bemühe mich.
Und darin lag auch meine Aussage. Ich versuchte klarzustellen, daß ein solches Gesetz in Deutschland keine Existenzberechtigung habe darf. Und ich würde mich nur ungern und mit _guten_ Argumenten umstimmen lassen. Ich denke schon, daß dies nicht ein naives Verhalten in der Hoffnung auf einen guten Ausgang ist, sondern vielmehr eine (noch) ungefestigte Meinung zu diesem Thema ist.
Man kann Gesetze auch von oben anstoßen, und zwar von außerhalb der Politik. Das macht manchmal Sinn, in diesem Fall sehe ich eine Gefahr.
Gut. Dagegen hab ich ja auch gar nichts gesagt. Ganz im Gegentum: Ich begrüße es sogar, wenn sich jemand dagegen einsetzt.
Boah, lies nochmal Deine Aussage, von der ich mich beleidigt gefühlt habe. Da steh, daß es eben *kein* Zufall war.
Dreck! Das wirst Du mir jetzt kaum glauben: Ist mein Fehler. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe - trotzdem ich das "kein" gelesen hab - eine Zufallssig angenommen. Ich hab sie nicht herausgesucht. Das ändert natürlich das ganze ein wenig %-$. Ich hab nichtmal ne gute Ausrede dafür ;) Beste Grüße Alex -- Anwender1: Mein WIN98 ist in 6 Monaten noch NIE abgestürzt... Anwender2: Ein halbes Jahr ohne Strom - das ist hart!