Am Sonntag, 21. April 2002 16:45 schrieb Bernhard Walle:
On Sun, 21 Apr 2002 at 15:47 (+0200), Bernd Brodesser wrote:
China ist noch ein ganz anderes Problem. China hat schlicht und ergreifend andere Gesetze, warum sollten da die amerikanischen gelten? Auch hat, so viel ich weiß, China nie die internationale Urheberschutzabkommen unterzeichent. Ergo machen die nichts illegales.
Naja, China geht ja mittlerweile ganz schön (zumindestens offiziell) gegen Raubkopierer vor, diverse Abkommen mit den Amis machen das wohl notwendig.
Schön. Warum sollten sich dann die Softwarehersteller die Mühe machen und für den chin. Markt besondere Produkte anbieten?
Weil China der wichtigste künftige Markt sein wird und sich keine große Firma es sich leisten kann, dort nicht vertreten zu sein, selbst wenn es auf absehbare Zeit keine Gewinne abwirft. Gerade MS drückt ja sehr auf den Chinaexpress, trotz angeblich weit über 90 Prozent Raubkopien. Wäre ja noch das schönere, wenn 1,2 Milliarden Chinesen mit (RedFlag)Linux aufwachsen würden.
Mag ja sein, daß Lokalisierung teuer ist, aber wie soll sich das ein Drittweltland leisten? Abgesehen davon reicht doch Spanisch, bzw. Französisch für Westafrika.
Dann müssen sie halt selber übersetzen (Linux) oder Englisch lernen.
Passiert doch auch, wäre nicht das erste Land, dass sich aufgrund mangelnder Lokalisierung von MS abwenden würde.
Ein Produkt muss sich schlicht und einfach rechnen, wenn es sich nicht rechnet haben sie halt Pech gehabt und es wird nicht mehr produziert. Das ist Marktwirtschaft.
Sicher. Da wird jede Firma abwägen, wie viel sie durch lokalisierung mehr verkaufen können und was das kostet. Lohnt es sich unterm Strich nicht, wirds in der Regel nicht gemacht (gut vermarktbare Prestige- projekte und persönliche Interessen der Vorstände ausgenommen). Wobei ich nach wie vor nicht verstehe, weshalb so viele Firmen Programme Sprachseitig hardcodieren. Amigaseitig kannte ich sowas überhaupt nicht und unter Linux ist es ja auch nicht üblich. Bei beliebten Programmen findet sich doch immer jemand, der die übersetzung übernimmt, auch wenn die Firma die Resourcen nicht aufbringt.
Äh, vielleicht können die sich in Afrika nichtmal die _Hardware_ leisten und haben sowieso andere Probleme als Computer? Wenn man mal von einigeren 'reicheren' Ländern absieht (wie Südafrika oder Ägypten).
Du übersiehst, dass selbst sehr arme Länder oft nen Machtbesessenen Diktator haben, der in Verwaltung und Arme viel Geld fliesen läst (zumindestens in der Hauptstadt), auch wenn große Teile der Bevölkerung hungern. Eine Ober- und Mittelschicht gibts in der Regel auch in jedem Land, die Frage ist nur, wie dünn die ist.
Weiß Du wieviele Monate ein Bergarbeiter in einem Drittweltland schuften muß um 250 Mark zusammen zu haben?
Und verdient ist ja noch nicht übrig haben. Wer z.B. 3,50 € am Tag verdient, wird kaum was davon auf die hohe Kante legen können. Und gerade das in Computer zu investieren ist wohl auch unwahrscheinlich. Da gönnt man sich doch lieber den Luxus z.B. eines der Kinder in die Schule zu schicken oder einen Fernseher oder ein Mofa oder ...
Deshalb sind die Entwicklungskosten aber auch nicht geringer als die für einen Europäer. Eine Softwarefirma ist keine Sozialhilfeorganisation sondern ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen.
Richtig, auch wenn es sich ein Konzern wie MS leisten kann, die Produkte in der 3. Welt günstiger anzubieten, viele andere können das nicht. Von der Gefahr von Reimporten mal ganz abgesehen. Und dann sind da natürlich noch die Kartelrechtlichen Probleme, wenn ein Marktführendes Unternehmen Produkte weit unter Selbstkostenpreis verkauft. Dass die einheimische Softwareindustrie mit solchen Dumpingpreisen erstickt wird, ist auch ein Problem.
Ich habe nicht von irgend einer bestimmten Softwarefirma gesprochen und habe auch sicherlich nicht MicroSoft alleine gemeint. Von Produktvernuschelung -kauf den Drucker, dann bekommst Du auch noch eine tolle Software dazu- halte ich gar nichts.
Wieso? Wenn Du einen Scanner kaufst möchtest Du doch auch Bilder bearbeiten, also gibt es eine Bildbearbeitungssoftware dazu.
Toll, zum Drucker gibts ein Photoshop LE, zum Scanner gibts ein Photoshop LE, zum Grafiktablett gibts ein Photoshop LE und ich frag mich immer noch, wie ich eins davon unter Linux starte ... -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de