Hallo Bernhard, * Bernhard Walle schrieb am 21.Apr.2002:
On Sat, 20 Apr 2002 at 16:58 (+0200), Bernd Brodesser wrote:
* Helga Fischer schrieb am 20.Apr.2002:
Am Freitag, 19. April 2002 16:14 schrieb Bernhard Walle:
Vielschichtiger ist es auf jeden Fall. Auch ich halte nichts von Raubkopieren, aber auch nichts von der Preispolitik der Softwareunternehmen.
Was aber keine Rechtfertigung für Raubkopien sein kann.
Sag ich doch.
Wie schäbig die teilweise sind, sieht man daran, daß MicroSoft Schadensersatzklagen gegen Schulen in der dritten Welt anstrengt. Die haben teilweise keine anderen Chancen als Raubkopien. MicroSoftprodukte sind dort nicht billiger als sonstwo, obwohl die ein Durchschnittseinkommen haben, das weit unter unsere Armutsgrenze liegt. Trotzdem gestatten sie Schulen nicht den Zugang zu ihren Produkten. Es gibt auch eine Verpflichtung von Eigentümer.
Andererseits geht es wahrscheinlich nicht nur um englischsprachige Produkte sondern um lokalisierte. Lokalisierungen sind doch recht teuer und die Kosten müssen irgendwie wieder rein. Adobe (IIRC) hat ja z. B. gedroht, dass wenn China Raubkopieren nicht verbietet und unter Strafe stellt keine chinesischen Lokalisierungen mehr anbietet.
China ist noch ein ganz anderes Problem. China hat schlicht und ergreifend andere Gesetze, warum sollten da die amerikanischen gelten? Auch hat, so viel ich weiß, China nie die internationale Urheberschutzabkommen unterzeichent. Ergo machen die nichts illegales. Mag ja sein, daß Lokalisierung teuer ist, aber wie soll sich das ein Drittweltland leisten? Abgesehen davon reicht doch Spanisch, bzw. Französisch für Westafrika.
Allerdings sehe ich hier bei uns daraus noch keine Art Notwehrrecht erwachsen.
Eben, sollen die halt Linux o. ä. verwenden. Wäre doch positiv, dann könnte sich Microsoft dort gar nicht verbreiten; ich denke da weniger
Nein, bin ich strikt dagegen. Sollen die Linux verwenden, die Linux als das bessere Betriebssystem ansehen. Diejenigen aber die lieber Windows einsetzen wollen, es sich aber nicht leisten können, bitte verschont uns damit. Dadurch wird Linux ja nur noch Windowsähnlicher. Und das finde ich fürchterlich.
an die dritte Welt als in China oder Indien, d. h. an Länder, von denen man in mittlerer Zukunft erwartet, dass sie für die Weltwirtschaft interessant sein werden.
Das erwartet man aber schon recht lang.
Es geht hier nur um Software, nicht etwa um Aids-Medikamente (wo es um Leben und Tod geht!).
Stimmt. Bei Aids-Medikamente wird es endgültig pervers. Aber Software ist ein Machtmittel. Wenn ein Land komplett von der Softwareentwicklung abgeschnitten ist, dan verliert es immer mehr und hat gar keine Zukunft mehr. In Wirklichkeit ist ein ganzer Kontinent abgeschnitten. Schau Dir doch mal die Linuxentwickler an. Der Kontinent, wo die wenigsten her kommen ist Afrika, der Kontinent der an Vorletzter Stelle steht ist die Antarktis. Vielleicht ein wenig drastisch, aber so ist es doch. Afrika spielt keine Rolle, und wenn man auf sauteure Lizenzen besteht, so wird sich das nie ändern, und viele wollen auch nicht, daß sich das ändert.
Ja, das ist leider so. Aber genauso beklage ich das fehlende Unrechtbewußtsein der Superreichen Softwareunternehmen. Die mögen tausendmal formal im Recht sein. Es ist eine Schweinerei, was sie machen.
So teuer sind Microsoft-Produkte nun auch wieder nicht. Auch für Privatleute ohne Studentenausweise gibt es günstige Angebote, z. B. gab es mal Word, Works, Encarta Weltatlas für 250 Mark. Da ist das Preis/Leistungsverhältnis schon OK, gerade Encarta (ich habe z. B. das Lexikon) ist wirklich gut und durchaus das beste, was es in diesem Bereich auf dem Markt gibt (auch in c't-Artikeln). Die Produkte für den reinen Homeuser sind gar nicht mal so überteuert; und ein Betriebssystem bekommt man sowieso als OEM-Lizenz.
Weiß Du wieviele Monate ein Bergarbeiter in einem Drittweltland schuften muß um 250 Mark zusammen zu haben? Und da ist es nicht billiger. Zu Encarta kann ich nichts sagen, da ich kein Windows habe.
Da kann man Adobe viel mehr vorwerfen; deren Software ist wirklich unbezahlbar; Photoshop kostet um die 1000 EUR. Allerdings gibt es wieder die Produkte, die Scannern und Druckern beiliegen und für Otto-Normaluser tausendmal ausreichen.
Ich habe nicht von irgend einer bestimmten Softwarefirma gesprochen und habe auch sicherlich nicht MicroSoft alleine gemeint. Von Produktvernuschelung -kauf den Drucker, dann bekommst Du auch noch eine tolle Software dazu- halte ich gar nichts.
Wieso das ist doch erlaubt. Wer sollte auch was dagegen haben? Ich kann mein Fahrrad sooft verleihen wie ich will. Ist ja auch ein wenig anders, ich kann es ja nicht gleichzeitig auch benutzen.
Ja, Du kannst es verleihen, aber Du wirst doch was dagegen haben wenn ich mir einfach mal Dein Fahrrad nehme, damit fahre, ohne Dich zu fragen; auch wenn ich Dir es irgendwann wieder bringe ...
Ich glaube, für Fahrräder gibt es Ausnahmereglungen, sogar im BGB wenn mich nicht alles täuscht.
Microsoft _vielleicht_, es gibt aber durchaus bezahlbare Officepakete. Zum Beispiel SoftMaker (http://www.softmaker.de/product.htm). Ein Officepaket für 100 EUR ist doch OK; soviel bezahlt man schon für zwei gute Computerbücher (z. B. O'Reilly oder Markt & Technik). Oder auch StarOffice, als es noch StarDivision gehörte; die Programme für Windows (und früher die für DOS) waren nicht gratis -- auch nicht für Privatuser (bis zu StarOffice 5.0).
Ich weiß, daß finde ich ja auch voll daneben. Vor allem konnte man die noch nicht mal antesten, man mußte die Katze im Sack kaufen.
Oft gibt es Testversionen, die man 30 Tage testen kann. So z. B. auch von SoftMaker (http://www.softmaker.de/download.htm).
Weiß nicht, wie das heute ist, ich bin schon lange nicht mehr in der Lage mir sowas leiste zu können. Bernd -- Bitte die Etikette beachten: http://www.suse-etikette.de.vu/etikette.html Bitte Realnamen angeben, kein Vollquoting, kein Html, PGP oder Visitenkarten benutzen. Signatur mit "-- " abtrennen, bei Antworten "Re: " voranstellen, sonst nichts. |Zufallssignatur 4