Am Mit, 2002-02-20 um 07.33 schrieb Konrad Neitzel:
Hallo Bernd!
B.Brodesser@t-online.de (Bernd Brodesser) schrieb:
- Konrad Neitzel schrieb am 19.Feb.2002:
Peter Spiess <peter.spiess@ima-abele.de> schrieb:
Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich ein Produktivsystem so mirnichts dirnichts von 6.3 auf 7.3 update?!
Wenn Du noch ein Produktivsystem auf 6.3 hast, dann ist es in meinen Augen kein Produktivsystem, es sei denn, du hast wichtige Bereiche von Hand behandelt. Dann ist es für mich aber kein 6.3 mehr!
Wieso das denn? Gerade auf einem Produktionssystem würde ich nicht immer das neuste vom neusten nehmen, sondern stabile Software.
Wieso zur Not? Wenn ich ein Produktionssystem habe, dann kann ich mir nicht leisten, daß ein Rechner ausfällt. Ich rede jetzt von halbwegs größere Netze. Auch ein Standallon Rechner kann ein Produktionssystem sein, aber das meine ich jetzt nicht. Also werde ich doch eine neue Version nicht auf meinem Server installieren, sondern erst mal auf einem Testrechner austesten.
Jetzt definiere mir bitte, was Du unter einem produktivsystem verstehst!
Wenn Du Dir einen kurzen Ausfall nicht leisten kannst, dann bist Du schlicht weg blöd, wenn Du Linux einsetzt. Jedem das Seine, ...
Aus Erfahrung muss ich dir da allerdings widersprechen, Linux-Server unterscheiden sich in der Stabilität und Sicherheit nicht wesentlich von $$$$-Unixen, ehe sogar im Gegenteil.
Bei Linux hast Du ja noch nicht einmal feste Zertifikate, so dass Du einen Spezialisten nicht von einem Idioten unterscheiden kannst! (Ja - das kommt langsam!) ROTFL - Wenn Du glaubst, dass DAS hilft!
Know-How ist es was zählt, nicht Zertifikate. Zertifikate helfen einen gewisses Minimal-Basis-Know-How zu dokumentieren, mehr aber auch nicht. Du bist Dir vermutlich daüber im Klaren, dass es eigentlich erst wirklich interessant wird, wenn der Rahmen der Zertifizierungen überschritten wird - Die Zerifikate also nicht mehr helfen. Dann erst zeigt sich, ob "Leute wirklich was darauf haben", ausserdem ist ja wohl auch klar, dass niemand ein System auch nur annähernd völlständig beherrscht.
Ein Produktivsystem kann auch ein Webserver mit meiner Firmenpräsenz sein! Wenn dieser zwischen 5 und 6 Uhr morgens mal nicht verfügbar ist, dann ist das sehr wohl zu verschmerzen. Es ist immer irgendwo "Nicht 5-6 Uhr Morgens". Welche Zielgruppe ist das heutzutage noch auf CET/D beschränkt?
Was das Vertrauen in SuSE angeht: Ja genau! Die haben keine so hohen Anforderungen an ihr SuSE Linux! Da können ruhig Bugs drin sein! Selbst wenn ein Bug gefunden wird, wird das Produkt normal weiter vertrieben! Ich bin der Meinung, dass SuSE-Linux ein Billig-Produkt im wahrsten Sinne des Wortes ist und Du hier Äpfel (SuSE-Linux) mit Birnen (IBM) vergleichst. Damit Dein Vergleich überhaupt Sinn macht, müsstest Du schon SuSE's Hochpreis-Produkte heranziehen.
[SuSE's Bugfix-Policy wäre ein Thema für sich.]
Warum nutzt Du sowas auch auf einem Produktionssystem?
Debian? Was nutzt Du denn für Pakete, wo Du nicht weisst, was für Leute die gebaut haben? Aber bei IBM, Sun, SGI und Co. weisst Du es?
Bei Linux hast Du in der Regel den Quellcode und kannst im Notfall selbst suchen (Sofern Du zertifiziert bist ;) ). Bei IBM, Sun, SGI und Co. kannst Du es in der Regel nicht und bist denen blind ausgeliefert. Oder aber es wird sowieso die gleiche SW wie unter Linux verwendet (z.B. squid, apache), ...
Das ist ja noch schlimmer als SuSE zu vertrauen. (Source Code wird kontrolliert, Aber IBM vertraust Du? Wenn man dann noch bedenkt, dass auf fast allen Unix-artigen BSen (inkl. IBM und Linux) die gleiche oder aber auf gemeinsame Ursprünge zurückgehende SW eingesetzt wird und auf fast allen Unix-artigen Systemen demnach die gleichen Bugs auftreten, ..
aber Binaries - wer kontrolliert die? Ich glaube kaum, dass da jemand reverse Engeenering betreibt!) Richtig, nur .. wie schon gesagt, bei Linux hast Du in der Regel den Quellcode .. bei IBM u.Co. nicht. Und solltest Du closed-source unter Linux verwenden, unterscheidet sich die Situation kaum von der unter $$$$-Unix.
Ralf