Hallo,
ich haette da mal ne grundlegende Frage. Welchen Sinn macht denn eine initrd bei einem selbsgebastelten Kernel? Ein Bei einem Selbstgebastelten Kernel sehe ich so direkt keinen Sinn, solange mit "selbstgebastelt" gemeint ist, dass Du Dir für jeden Deiner Rechner immer und ständig einen eigenen Kernel übersetzen willst.
Wenn ich doch eh die Unterstuetzung fuer den Symbios Chip brauche (SCSI-Controller) o.ae., warum wird das dann nicht fest in den Kernel eingebunden? Ich habe nun schon zahlreiche PCs mit Linux installiert, aber irgendwie habe ich noch nie eine initrd gebraucht! Bin ich da nun rueckstaendig, lebe ich hinterm Mond, oder habe ich einfach eine PC-Konfiguration, die das nicht noetig macht? :-) In letzter Zeit lese ich gerade hier auf der Liste aber immer mehr, dass Leute initrd ein- setzen. Ist das irgendwie gerade "in"? Koennte mir das mal jemand erklaeren, wenn es nicht zu viele Umstaende macht?
Stell Dir vor, Du hast einen PC, der keine doofe 08/15 Hardware hat. Nehmen wir zum Beispiel einmal an, Du hast einen PC ohne IDE Platten und statt dessen schöne SCSI Platten mit 10.000 UPM ... Nun könnte ich mir einen Kernel zusammenstellen, der auch meinen SCSI-Controller mit drinnen hat. Wenn das ein exotisches Teil war, dann musste ich bisher das Teil selbst bauen. Und das ist im Massenmarkt einfach nicht unbedingt forderbar! (Wenn jetzt jemand sagt, dass dem doch so ist: Dann veralgemeinert das auch auf KDE und so ... Laut LinuxMagazin (oder war es LinuxUser?) benötigt ein P3-700MHz um 2 Tage reine kompilierzeit für das ganze KDE ... Nett ... Wird man wohl nicht fordern wollen!). So aber habe ich einen Bootloader, der das BIOS nutzt. Das heisst, dass LILO sowohl den Kernel als auch das initrd Image laden kann ... Der Kernel wird entpackt ... dieser lädt sich dann einfach das Modul zu dem SCSI Controller und schon kann er sich / mounten ... Das ist nur ein Anwendungsgebiet für die initrd - aber wohl mit das Hauptanwendungsgebiet ... denkbar sind aber auch noch ganz viele andere Dinge ... Also Sinn der initrd: - keine unnötigen treiber im Kernel halten - keine hundert Kernel, wo mans ich dann den richtigen auswählen muss (uahhh ... wer kennt nicht noch diese Zeit ... welche Bootdisk brauche ich? Waren ja nur 10 unterschiedliche zur Auswahl ... und wehe man hatte SCSI Platten und Mitsumi CD-ROM oder sowas in der Art ... Alle Kombinationen gab es auch nicht immer ... oder es war dann so viel im Kernel, dass er im "autoprobing" hing ... ach ja ...) Ich hoffe, ich konnte etwas zur klärung beitragen. Mit den besten Grüßen, Konrad Neitzel -- Konrad Neitzel Frankfurt / Main