Hallo miteinander, ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant: Angenommen man hat einen Mailaccount bei einem Freemail- Anbieter mit der Adresse user@irgendwo.de. Via Sendmail wäre man ja in der Lage mit dieser Absendeadresse Mails am Host von irgendwo.de vorbei zu versenden. Technisch alles kein Problem, aber wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Genaugenommen verwendet man dabei ja einen Domainnamen, an dem man keinerlei Rechte besitzt. Weiß jemand was dazu, oder weiß wo's steht? Es geht hier ausschließlich um die Frage, wie es bei eigenen Mailaccounts aussieht, das Fälschen von Mails steht hier nicht zur Diskussion. Danke für's Feedback, Rolf
The world received Rolf Scheurer's words at Wed, May 30, 2001 at 01:41:42PM +0200 this is what was written
Hallo miteinander,
ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant:
Angenommen man hat einen Mailaccount bei einem Freemail- Anbieter mit der Adresse user@irgendwo.de. Via Sendmail wäre man ja in der Lage mit dieser Absendeadresse Mails am Host von irgendwo.de vorbei zu versenden.
Technisch alles kein Problem, aber wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Genaugenommen verwendet man dabei ja einen Domainnamen, an dem man keinerlei Rechte besitzt.
Weiß jemand was dazu, oder weiß wo's steht? Es geht hier ausschließlich um die Frage, wie es bei eigenen Mailaccounts aussieht, das Fälschen von Mails steht hier nicht zur Diskussion.
Danke für's Feedback,
Rolf
Hallo, nun ja, ich kann gluecklicherweise keine Juristenklauseln, aber so rein theoretisch tritt dir der Freemailprovider doch die (eingeschraenkten) Nutzungsrechte dieser Adresse ab. Da du also der zeitweilige Besitzer der kompletten Adresse (diese entsteht durch den "user" vor dem @-Zeichen, die zudem einmalig ist) bist , kannst du damit eigentlich machen "was" du willst (auf jeden Fall, was gesetzlich erlaubt ist). Ob der Mailprovider diese Nutzung nur auf sein System beschraenken darf, weiss ich nicht, aber Antwortmails landen ja automatisch wieder da... Kurz, meiner Meinung nach, stellen solche Loesungen rechtlich gesehen kein Problem dar, falls es fuer so was ueberhaupt eine gesetzliche Regelung gibt. Falls Jura-Leute hier anwesend sind koennen sie ja auch mal ein oder zwei Saetze dazu sagen...... bis dann Oscar -- Oscar Knapp # key: http://key.oss-security.org/oscar_knapp.asc oknapp@soly.de # http://www.soly.de # registered Linuxuser nr. 183000 key fingerprint: D9A1 2BD1 6D05 9B95 87bF 9058 AE0C 191A AF73 3114 --------------------------------------------------------------------- God is a polytheist.
On Wed, May 30, 2001 at 01:41:42PM +0200, Rolf Scheurer wrote:
Angenommen man hat einen Mailaccount bei einem Freemail- Anbieter mit der Adresse user@irgendwo.de. Via Sendmail wäre man ja in der Lage mit dieser Absendeadresse Mails am Host von irgendwo.de vorbei zu versenden.
Technisch alles kein Problem, aber wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Genaugenommen verwendet man dabei ja einen Domainnamen, an dem man keinerlei Rechte besitzt.
Was willst Du mit dem domain-Namen _allein_ machen? Geht es um das Erzeugen einer gültigen Message-ID mit einem FQDN? Falls ja, dann _kann_ es zur doppelten Vergabe kommen. Da hilft dann ein Eintrag bei dyndns.org o.ä. als FQDN in der Message-ID. AFAIK steht in keinem RFC, dass eine Gleichheit in der From-Email-Adresse und einem Teil der Message-ID gefordert wird. Falls es um die Frage des Transports geht: Wo ich die e-mail abgebe, ist im wesentlichen egal. Einen "normalen" Brief darf ich auch in einen beliebigen gelben Postkasten werfen und er wird dann transportiert, nicht nur in der Strasse, in der ich wohne und die ich als Absender-Adresse angegeben habe .... HTH Frank
Hallo,
From: Frank Derichsweiler Was willst Du mit dem domain-Namen _allein_ machen? Geht es um das Erzeugen einer gültigen Message-ID mit einem FQDN? Falls ja, dann
Mit dem Domainnamen kann ich natürlich nix anfangen, er ist nun aber mal Bestandteil der Mail. Eine gültige Message-ID ist auch nicht das Problem. Welche ID unser Server generiert ist mir völlig egal. Es geht im Grunde darum, Mails nicht mit werbeüberfüllten Web-Clients schreiben zu müssen und, da ohnehin ein Linux-System mit Standleitung hier steht, nicht irgendwo per SMTP Mails abzuliefern. (Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht) In einem vorangegangenen Posting wurde die interessante Frage aufgeworfen, wie die Freemailer das sehen, wenn deren Werbung nicht angehängt wird. Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Hier könnte in der Tat ein besonderes Interesse der Anbieter bestehen, dass die Mails über deren Systeme laufen, bestehen. Der Tip, in den AGB's mal nachzulesen ist sicher nicht schlecht. Falls von anderen an dem Thema Interesse besteht, könnt Ihr ja mal nachsehen. Damit nix doppelt kommt: Ich übernehme GMX und epost. Wenn ich was rausfinde komm' ich nochmal durch. Vielleicht hat bis dahin auch mal ein Jurist diesen Thread gelesen. ;-) Ciao, Rolf
Rolf Scheurer schrieb:
ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant:
die ist mehr als OT :-(
Technisch alles kein Problem, aber wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Genaugenommen verwendet man dabei ja einen Domainnamen, an dem man keinerlei Rechte besitzt.
Lies Dir die AGB's des jeweiligen Anbieters durch und fertig. Servus -- Peter Spiess (87101)
Hallo Peter,
ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant:
die ist mehr als OT :-(
Die Tatsache, dass der Thread rege und konstruktive Beteiligung gefunden hat zeigt, dass die Frage wohl nicht nur mich interessiert. So ganz OT ist der Thread ja nicht, da wir letztlich auch über technische Möglichkeiten von Linux reden. So ganz verstehe ich Deine "spiessige" Reaktion nicht, schon gar nicht, wenn Du die auch noch zweimal an die Liste postest. Ich finde es schade, dass es hier eine handvoll Leute gibt, die meinen, andere maßregeln zu müssen. Wenn der Thread keinen interessiert hätte, wären wohl kaum in einer guten Stunde 7 Postings von Leuten gekommen, die sich sachlich an einer Dis- kussion beteiligen, oder? Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln..... Ciao, Rolf
Hallo, On Wed, 30 May 2001 at 18:34 +0200, Rolf Scheurer wrote:
ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant:
die ist mehr als OT :-(
Die Tatsache, dass der Thread rege und konstruktive Beteiligung gefunden hat zeigt, dass die Frage wohl nicht nur mich interessiert.
So ganz OT ist der Thread ja nicht, da wir letztlich auch über technische Möglichkeiten von Linux reden.
So ganz verstehe ich Deine "spiessige" Reaktion nicht, schon gar nicht, wenn Du die auch noch zweimal an die Liste postest.
Abgesehen davon, dass Dir wahrscheinlich das Wortspiel "spießig" gefällt, wüsste ich nicht, was in der Mail von Peter diesen Ausdruck rechtfertigen würde.
Ich finde es schade, dass es hier eine handvoll Leute gibt, die meinen, andere maßregeln zu müssen. Wenn der Thread keinen interessiert hätte, wären wohl kaum in einer guten Stunde 7 Postings von Leuten gekommen, die sich sachlich an einer Dis- kussion beteiligen, oder?
Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.....
Ich auch: und zwar über solche Reaktionen. OK, ich finde die Diskussion durchaus nicht unbedingt OT, da es sich hier um eine sehr allgemeine Liste handelt. Linux -> Mailserver und dann sind wir schon fast beim Thema. Aber ich kann auch verstehen, dass Leute meinen, die Diskussion wäre OT und - mit dem Hinweis auf die AGBs - diese Meinung vertreten. In der Mail war nichts ausfallendes o. ä. dabei! Gruß, Bernhard PS: Schön langsam reicht's mir. Mich würde es nicht wundern, wenn einige Leute die Liste verlassen. Und das sind dann die, die Antworten geben und nicht die, die viele Fragen stellen! -- Gefällt der Ausdruck von Mutt nicht? Muttprint verschönert ihn. http://home.t-online.de/~f.walle/muttprint/"
Hallo Bernhard,
From: Bernhard Walle [mailto:Bernhard.Walle@gmx.de]
So ganz verstehe ich Deine "spiessige" Reaktion nicht, schon gar nicht, wenn Du die auch noch zweimal an die Liste postest.
Abgesehen davon, dass Dir wahrscheinlich das Wortspiel "spießig" gefällt, wüsste ich nicht, was in der Mail von Peter diesen Ausdruck rechtfertigen würde.
Da hast Du Recht. Gemeint war eigentlich die "Spitze" in Peters Ausdrucksform. Darüber habe ich mich halt etwas geärgert und blöd reagiert. Das Wortspiel bitte nicht überberwerten.
Ich finde es schade, dass es hier eine handvoll Leute gibt, die meinen, andere maßregeln zu müssen. Wenn der Thread keinen interessiert hätte, wären wohl kaum in einer guten Stunde 7 Postings von Leuten gekommen, die sich sachlich an einer Dis- kussion beteiligen, oder?
Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.....
Ich auch: und zwar über solche Reaktionen.
Ok, ok, ich hätte mit der Antwort ein paar Minuten warten sollen.
OK, ich finde die Diskussion durchaus nicht unbedingt OT, da es sich hier um eine sehr allgemeine Liste handelt. Linux -> Mailserver und dann sind wir schon fast beim Thema.
Ja, das sehe ich halt auch so.
Aber ich kann auch verstehen, dass Leute meinen, die Diskussion wäre OT und - mit dem Hinweis auf die AGBs - diese Meinung vertreten. In der Mail war nichts ausfallendes o. ä. dabei!
Bliebe noch die Frage: was ist, wenn nichts dazu in den AGB's steht? Wie ist dann die Rechtslage?
Gruß, Bernhard
PS: Schön langsam reicht's mir. Mich würde es nicht wundern, wenn einige Leute die Liste verlassen. Und das sind dann die, die Antworten geben und nicht die, die viele Fragen stellen!
Wie oben bereits eingestanden, war meine Reaktion auf Peters Flame in der Tat nicht ganz o.k. Dafür bitte ich um Entschuldigung. Um Bernhard's Befürchtung, dass kreative Leute die Liste verlassen entgegenzuwirken möchte ich alle darum bitten, diesen Thread mit der gebotenen Sachlichkeit weiterzuführen. Mein Mütchen ist gekühlt, ich bin (wieder) dabei ;-) Wer meint, der Thread ist OT, der möge sich angesichts des doch recht regen Interesses in Geduld üben. Gruß, Rolf
* Peter Spiess schrieb am 30.Mai.2001:
Rolf Scheurer schrieb:
ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant:
die ist mehr als OT :-(
Rechtliche Fragen werden immer wichtiger. Wenn es OT sein sollte, dann nur weil der Bezug zu Linux doch was indirekt ist. Aber ganz Allgemein finde ich eine Diskusion über Rechtsfragen rund um Linux mehr als überfällig. Allerdings brauchten wir dazu kompetente Leute. In diesem Bereich scheint es nur wenige zu geben.
Technisch alles kein Problem, aber wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Genaugenommen verwendet man dabei ja einen Domainnamen, an dem man keinerlei Rechte besitzt.
Lies Dir die AGB's des jeweiligen Anbieters durch und fertig.
So einfach ist es nun nicht. Viele Abieter schreiben alles Mögliche in ihre AGB's, auch Dinge die nichtig sind. Das Schlimme ist, daß sie es reinschreiben, obwohl sie es genau wissen. Es besteht in Deutschland Vertragsfreiheit, und man kann in Verträge alles hineinschreiben, solange es nicht gegen Gesetze und die guten Sitten verstößt. Bei AGB's ist dies aber nicht der Fall. Hier hat der Gesetzgeber sehr enge Grenzen gesetzt. Es ist halt was anderes, ob man einen Vertrag mit einem Vertragspartner abschließt, oder aber eine Allgemeine Geschäftsbedingung mit sehr vielen. Bernd -- Welches Buch ist zu empfehlen? Schon mal bei SuSE vorbeigesehen? http://www.suse.de/de/produkte/buecher/index.html oder die Empfehlungen der SuSE-Entwickler auf dem eigenen Rechner? file:///usr/shar/doc/sdb/de/html/literatur.html |Zufallssignatur 5
Hallo Bernd,
From: Bernd Brodesser [mailto:B.Brodesser@online-club.de] Sent: Thursday, May 31, 2001 12:11 AM To: Suseliste Subject: Re: OT: Rechtliches zum Mailversand * Peter Spiess schrieb am 30.Mai.2001:
Rolf Scheurer schrieb:
ich weiß, die Frage ist etwas OT, aber sicher für viele Linux-User interessant:
die ist mehr als OT :-(
Rechtliche Fragen werden immer wichtiger. Wenn es OT sein sollte, dann nur weil der Bezug zu Linux doch was indirekt ist. Aber ganz Allgemein finde ich eine Diskusion über Rechtsfragen rund um Linux mehr als überfällig. Allerdings brauchten wir dazu kompetente Leute.
ACK! Etwas entgegen der Etikette zitiere ich dazu mal aus einem späteren Posting von Hannes Streicher, da es hier einfach hinpasst:
die duerfen wegen Ihrem Standesrecht und dem schoenen Deutschen Rechtsberatungsgesetz auf so eine spezifische frage fast nicht antworten ich bin auch auf einer juristenliste und es ist schon fast amuesant wie die sich die augen auskratzen (abmahnen / prozesse ) wenn da mal einer zu genau antwortet
Diese Sache war mir nicht bekannt, dass die Juristen da Kriege führen und sich den Mund in Foren wie diesem verbieten. Ich habe mir gestern Abend die AGB's von GMX angetan. Das ist weitgehend Allgemeines, wobei da Klauseln sind, die man dort, Böswilligkeit vorausgesetzt, gegen den Kunden verwenden *könnte*. Ich habe mir die Mühe gemacht, anschließend GMX anzuschreiben und um Aufklärung zu folgenden Fragen gebeten: a.) Ob es eine allgemeingültige Rechtsprechung dazu gibt (man weiß ja nie...) b.) Wie die Sichtweise von GMX dazu ist. Ich hoffe, dass die Leute sich die Zeit für eine Antwort nehmen.
In diesem Bereich scheint es nur wenige zu geben.
Technisch alles kein Problem, aber wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Genaugenommen verwendet man dabei ja einen Domainnamen, an dem man keinerlei Rechte besitzt.
Lies Dir die AGB's des jeweiligen Anbieters durch und fertig.
So einfach ist es nun nicht. Viele Abieter schreiben alles Mögliche in ihre AGB's, auch Dinge die nichtig sind. Das Schlimme ist, daß sie es reinschreiben, obwohl sie es genau wissen.
ACK! Hier gebe ich Dir völlig recht. Meine Überlegungen zielten eben auch in die Richtung was nicht in den AGB's steht, aber dennoch nicht erlaubt ist, die Verwendung eines fremden Domainnames. Ich könnte mir vorstellen, dass findige Anwälte jemandem daraus einen Strick drehen, auch wenn diese Frage in den AGB's nicht geregelt ist. AGB's lesen und fertig ist IMHO zu kurzsichtig. Daher ist die Sichtweise der Anbieter eine interessante Frage. So lange die Anbieter nicht klagen, wird sicher nichts passieren. Wie oben beschrieben, warte ich auf eine Stellungnahme von GMX. Bin mal gespannt. Gruß, Rolf
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Bernd Brodesser
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Bernhard Walle
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Frank Derichsweiler
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Oscar Knapp - soly
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Peter Spiess
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Rolf Scheurer