Einige Gedanken zur SuSE-Distribution
Hallo, ich habe mir in den letzten Monaten die Mühe gemacht, meine SuSE-Distribution selbst neu zu kompilieren. Aufgrund der enormen Anzahl der bei SuSE 7.3 mitgelieferten Programme beschränkte ich mich dabei auf den Kernel die wichtigsten libs, daneben auch noch X, KDE 3 und QT. Das Ergebnis ist beeindruckend, die Performance ist - rein subjektiv gesehen - um etwa 10 - 20 % gewachsen. Den größten Leistungsschub konnte ich bei X-Anwendungen feststellen, hier gings teilweise noch flotter ab. Der subjektive Eindruck wurde von entsprechenden Performancetests in den meisten Bereichen bestätigt, in einigen wenigen ließ ich mich wohl vom Gefühl täuschen ... Worauf ich aber eigentlich hinaus will: In Linux und den meisten für dieses OS geschriebenen Programmen steckt viel mehr Potetial, als speziell auf x86-Plattformen von den Distributoren herausgeholt wird. Warum wird dieses brach liegende Potential nicht genutzt, bzw. warum bietet speziell SuSE keine für aktuelle x86-Plattformen optimierte Pakete an? Klar, man muß als Distributor darauf achten, ein möglichst breites Spektrum an Hardware zu unterstützen. Aber wie breit muß dieses Spektrum sein? Ist es tatsächlich notwendig, die gesamte Entwicklungslinie i386 bis P4 zu berücksichtigen? schöne grüße, sam
Moin,
* Samuel Edlmeier
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: In Linux und den meisten für dieses OS geschriebenen Programmen steckt viel mehr Potetial, als speziell auf x86-Plattformen von den Distributoren herausgeholt wird. Warum wird dieses brach liegende Potential nicht genutzt, bzw. warum bietet speziell SuSE keine für aktuelle x86-Plattformen optimierte Pakete an? Wirf mal einen Blick auf http://www.gentoo.org/, vielleicht ist das etwas für Dich.
Klar, man muß als Distributor darauf achten, ein möglichst breites Spektrum an Hardware zu unterstützen. Aber wie breit muß dieses Spektrum sein? Ist es tatsächlich notwendig, die gesamte Entwicklungslinie i386 bis P4 zu berücksichtigen? Soviel ich weiß, werden nur 486er unterstützt.
Du hast Dir die Antwort schon selbst gegeben, SuSE muß versuchen, es allen recht zu machen. Thorsten -- There is no drug known to man which becomes safer when its production and distribution are handed over to criminals.
Am Sonntag, 2. Juni 2002 14:35 schrieb Samuel Edlmeier:
ich habe mir in den letzten Monaten die Mühe gemacht, meine SuSE-Distribution selbst neu zu kompilieren. Aufgrund der enormen Anzahl der bei SuSE 7.3 mitgelieferten Programme beschränkte ich mich dabei auf den Kernel die wichtigsten libs, daneben auch noch X, KDE 3 und QT.
Ja, vorallem bei QT und KDE kann man da sicher einiges rausholen, QT 2.3.1 und KDE 2.2.2 hab ich mir auch mit objprelink unterstützung neu gebacken, bringt bis zu 50 % kürzere Startzeiten. QT 3.0.4 KDE 3.0.1 hab ich noch nicht in Angriff genommen, obwohls mich schon jucken würde, mit dem neuen gcc 3.1.1 zu schauen, wie viel flotter es wird. Mit dem icc wäre die Sache auch interessant, mit der letzten Version lies sich ja kaum was compilieren, ob das mit der neuen anders ist?
Das Ergebnis ist beeindruckend, die Performance ist - rein subjektiv gesehen - um etwa 10 - 20 % gewachsen. Den größten Leistungsschub konnte ich bei X-Anwendungen feststellen, hier gings teilweise noch flotter ab. Der subjektive Eindruck wurde von entsprechenden Performancetests in den meisten Bereichen bestätigt, in einigen wenigen ließ ich mich wohl vom Gefühl täuschen ...
Je nachdem kann mit entsprechender Prozessorspezifischen Optimierung das schon drin sein.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: In Linux und den meisten für dieses OS geschriebenen Programmen steckt viel mehr Potetial, als speziell auf x86-Plattformen von den Distributoren herausgeholt wird. Warum wird dieses brach liegende Potential nicht genutzt, bzw. warum bietet speziell SuSE keine für aktuelle x86-Plattformen optimierte Pakete an?
Naja, SuSE hat die Wahl z.B. nur noch Pakete für Prozessoren ab Pentium Pro zu compilieren, damit wäre MMX und all die schönen Sachen drinnen, hat aber den Nachteil, dass all die Server, die auf 386/486/Pentium laufen nicht mehr unterstützt werden. Gerade das ist aber ein großer Einsatzbereich von Linux, mal eben nen ausrangierten Rechner noch als Nameserver, Router, weiß der Geier was einzusetzen. Ausserdem gings dann wieder los mit den Fragen nach Pentium III (SSE), Athlon (3Dnow) und Pentium IV (SSE2) optimierten Paketen. Also könnte SuSE auch verschiedene Pakete anbieten, eins für 386er eins für 486, eins für Pentium, eins für PentiumII, eins für PentiumIII, eins für PentiumIV, eins für KII, eins für KIII, eins für Athlon, eins für die neuen AthlonXP mit SSE. Das Problem dabei dürfte nicht mal das erstellen der Pakete sein, einfach das Source-RPM mit unterschiedlichen --target= Parametern durch den Compiler jagen. Die Probleme seh ich im Vertrieb, Support und Testaufwand. Wie bringt man die Sachen unter die Leute? Eine Distri mit 40 CDs und 4 DVDs (geht ins Geld und verursacht Gemecker: Wieso soll ich für Athlon-Pakete zahlen, hab doch nen PIV) oder 10 Distributionen, die alle produziert und vertrieben werden müssen. Beim Support ist das Problem, dass vermutlich viele Leute anrufen werden, welche der Distries denn die richtige ist, was sie da auswählen sollen usw.. Ausserdem ist auch der Compiler nicht fehlerfrei, unterschiedliche Compileroptionen erzeugen unterschiedlichen Code, der unterschiedliche Probleme verursachen kann. Dass bedeutet wiederum, dass ein Programm eventuell in der PIII compilierten Version nicht läuft, in der für andere Systeme aber schon. Das müsste alles getestet werden und nicht nur bei der Distri, sondern auch bei den zahlreichen Update- und Bugfix-Paketen. SuSE hat ja schon alle Hände voll zu tun, neben den IA32 Paketen die für PPC, Sparc, usw. zu basteln, stell Dir mal vor, die müssten für alle Prozessortypen (neben den diversen IA32 Prozessoren kommen dann z.B. die PPC G4 Leute und wollen AltiVec supportende Pakete, ...), was glaubst Du müsste SuSE da an Mitarbeitern einstellen um das zu befriedigen und wer wird das bezahlen, wenn dann ne SuSE 8.5 für AthlonXP für 350 € zu haben ist.
Klar, man muß als Distributor darauf achten, ein möglichst breites Spektrum an Hardware zu unterstützen. Aber wie breit muß dieses Spektrum sein? Ist es tatsächlich notwendig, die gesamte Entwicklungslinie i386 bis P4 zu berücksichtigen?
Ja, das siehst Du bei jeder neuen Distri die rauskommt, geht das Geschrei hier los, weil xyz nicht läuft, das mit der vorigen Version problemlos geklappt hat. Die ACPI-Sache ist ein Paradebeispiel, muß SuSE dafür sorgen, dass die Distri auch mit Rechnern mit kaputten BIOS läuft? Was ist mit den DVDs der 8er Pressung die auf einigen DVD-Laufwerken nicht wollen? Was ist mit den DMA-Problemen diverser defekter IDE-Geräte? Fällt alles auf SuSE zurück, obwohl die nichts dafür können und ja bekannt ist, dass in der IBM-PC kompatiblen HardWare-Welt einiges zum Himmel stinkt. -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de
Am Sonntag, 2. Juni 2002 16:26 schrieb Manfred Tremmel:
Ja, vorallem bei QT und KDE kann man da sicher einiges rausholen, QT 2.3.1 und KDE 2.2.2 hab ich mir auch mit objprelink unterstützung neu gebacken, bringt bis zu 50 % kürzere Startzeiten. QT 3.0.4 KDE 3.0.1 hab ich noch nicht in Angriff genommen, obwohls mich schon jucken würde, mit dem neuen gcc 3.1.1 zu schauen, wie viel flotter es wird. Mit dem icc wäre die
wäre das nicht einmal ein Projekt für diese Mailingliste, für die jeweils aktuellen SuSE Versionen optimierte Pakete der Standardsoftware bereitzustellen ? Außerdem (oder gibt es die schon) eine Art Benchmarkt zu entwickeln, womit man dann auch die Performance der wichtigsten Tools (sagen wir mal KDE) zu testen und zu vergleichen ? cu stonki -- Deutsche ProFTPD Dokumentation: http://www.stonki.de EFNET: #proftpd
Am Montag, 3. Juni 2002 03:58 schrieb Stefan Onken:
wäre das nicht einmal ein Projekt für diese Mailingliste, für die jeweils aktuellen SuSE Versionen optimierte Pakete der Standardsoftware bereitzustellen ? Außerdem (oder gibt es die
Wenn jemand nen FTP-Server mit ein paar GByte freiem Platz zur Verfügung stellen kann, wär ich gern dabei. Ich bin mit meinen Webacounts mit den xine-Paketen schon am Limit.
schon) eine Art Benchmarkt zu entwickeln, womit man dann auch die Performance der wichtigsten Tools (sagen wir mal KDE) zu testen und zu vergleichen ?
Für den Starttest schon, siehe auch: http://www.suse.de/~bastian/Export/linking.txt Gerade Dialogprogramme zu testen ist aber schwierig. -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de
Am Montag, 3. Juni 2002 22:15 schrieb Manfred Tremmel:
Wenn jemand nen FTP-Server mit ein paar GByte freiem Platz zur Verfügung stellen kann, wär ich gern dabei. Ich bin mit meinen Webacounts mit den xine-Paketen schon am Limit.
sourceforge ! Wieso das Rad immer neu erfinden, dafür sind die doch da :-) Also Ihr Profilneurotiker *g* (sorrry, couldn't resist). Wer hat interesse an dem erstellen von optimierten RPM Paketen ? cu stonki -- Deutsche ProFTPD Dokumentation: http://www.stonki.de EFNET: #proftpd
Hi, On Montag, Juni 03, 2002 at 20:28:06, Stefan Onken wrote:
Am Montag, 3. Juni 2002 22:15 schrieb Manfred Tremmel:
Wenn jemand nen FTP-Server mit ein paar GByte freiem Platz zur Verfügung stellen kann, wär ich gern dabei. Ich bin mit meinen Webacounts mit den xine-Paketen schon am Limit.
sourceforge ! Wieso das Rad immer neu erfinden, dafür sind die doch da :-)
Also Ihr Profilneurotiker *g* (sorrry, couldn't resist). Wer hat interesse an dem erstellen von optimierten RPM Paketen ?
Wieso immer alles neu machen? Lieber bei existierenden Projekten mal nachfragen. packman oder rpm4suse. Nicht immer alles aufsplitten. Henne -- Hendrik Vogelsang aka Henne mailto: hvogel<at>hennevogel.de If you could be either God's worst enemy or nothing, which would you choose? # random sigs made with fortune
Am Montag, 3. Juni 2002 22:55 schrieb Henne Vogelsang:
Wieso immer alles neu machen? Lieber bei existierenden Projekten mal nachfragen. packman oder rpm4suse. Nicht immer alles aufsplitten.
<Asche auf Haupt Modus> kenn ich beide nicht. cu stonki -- Deutsche ProFTPD Dokumentation: http://www.stonki.de EFNET: #proftpd
Hi, On Montag, Juni 03, 2002 at 21:37:17, Stefan Onken wrote:
Am Montag, 3. Juni 2002 22:55 schrieb Henne Vogelsang:
Wieso immer alles neu machen? Lieber bei existierenden Projekten mal nachfragen. packman oder rpm4suse. Nicht immer alles aufsplitten.
kenn ich beide nicht.
http://sourceforge.net/projects/rpmsforsuse/ http://packman.links2linux.de Ich kanns mir bei beiden Projekten vorstellen das die interesse haben. Henne -- Hendrik Vogelsang aka Henne mailto: hvogel<at>hennevogel.de It's only after you've lost everything that you're free to do anything. # random sigs made with fortune
Am Montag, 3. Juni 2002 22:55 schrieb Henne Vogelsang:
Wieso immer alles neu machen? Lieber bei existierenden Projekten mal nachfragen. packman oder rpm4suse. Nicht immer alles aufsplitten.
Gerne, bin froh, wenn ich den Webspace freikriege. Werd mal bei Waldemar nachfragen (laut FAQ die Anlaufstelle) wegen der xine-RPMs. Ich frag mich eigentlich, wieso ich nicht selbst draufgekommen bin, immerhin hab ich Waldemars Specfiles ursprünglich als Basis genommen... Die Frage ist, wenn wir wirklich diverse optimierte KDE-Versionen anbieten wollen (und eventuell andere grosse Pakete), wie organisiert man das. Es in der aktuellen Version zu präsentieren wäre nur bedingt sinnvoll (da klickt man sich zu tode), ein Link aufs ftp-Verzeichnis wäre sinnvoller. Plattenplatz und Transverfolumen wird jede Menge benötigt, da C++ Programmbinaries vom gcc3/icc nicht mit dem gcc2 compatibel sind, müsste also alles rauf, was SuSE im Updateverzeichnis hat und vielleicht das eine oder andere zusätzliche Programm. -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de
Manfred Tremmel wrote: Hallo Manfred,
Ja, vorallem bei QT und KDE kann man da sicher einiges rausholen, QT 2.3.1 und KDE 2.2.2 hab ich mir auch mit objprelink unterstützung neu gebacken, bringt bis zu 50 % kürzere Startzeiten. QT 3.0.4 KDE 3.0.1 hab ich noch nicht in Angriff genommen, obwohls mich schon jucken würde, mit dem neuen gcc 3.1.1 zu schauen, wie viel flotter es wird. Mit dem icc wäre die Sache auch interessant, mit der letzten Version lies sich ja kaum was compilieren, ob das mit der neuen anders ist?
sorry bin eher ein Kompilierungs-Dau. Macht das einen Unterschied ob ich mir direkt die Sourcen von kde.org und trolltech runterlade, kompiliere, oder wenn ich den einfacheren Weg gehe und die Suse-Source-Rpms benutzte müsste doch das gleiche sein. Gibts den neune GCC zufällig schon als RPM-Update für SUSE 8.0 ? Gruss Paddy
Am Mittwoch, 5. Juni 2002 00:24 schrieb Patrick Klaus:
Manfred Tremmel wrote:
sorry bin eher ein Kompilierungs-Dau. Macht das einen Unterschied ob ich mir direkt die Sourcen von kde.org und trolltech runterlade, kompiliere, oder wenn ich den einfacheren Weg gehe und die Suse-Source-Rpms benutzte müsste doch das gleiche sein.
Die Sourcen sind prinzipiell die selben, nur das SuSE gerne Bugfixes aus den aktuellen Entwicklerversionen einbaut. Objprelink muß mit den configure Parametern aktiviert werden, für QT geht das so gar nicht, da muß das Makefile entsprechend gepatched werden. Objprelink ist allerdings immer nur ein "übler Hack" gewesen, der die generellen C++ Probleme unter Linux etwas gemildert hat, ob das mit dem 3.1er GCC noch notwendig oder gar sinnvoll ist, weiß ich nicht..
Gibts den neune GCC zufällig schon als RPM-Update für SUSE 8.0 ?
ftp://ftp-suse.uni-freiburg.de/pub/people/aj/Current_Toolchain Andere Mirrors tuns natürlich genauso. -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de
Moin Moin, Am Sonntag, 2. Juni 2002 14:35 schrieb Samuel Edlmeier:
Das Ergebnis ist beeindruckend, die Performance ist - rein subjektiv gesehen - um etwa 10 - 20 % gewachsen. Den größten
Ja, das kann ich bestätigen. Ich habe meinen Kernel für Athlon optimiert und alles wichtige fest eingebunden.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will: In Linux und den meisten für dieses OS geschriebenen Programmen steckt viel mehr Potetial, als speziell auf x86-Plattformen von den Distributoren herausgeholt wird. Warum wird dieses brach liegende Potential nicht genutzt, bzw. warum bietet speziell SuSE keine für aktuelle x86-Plattformen optimierte Pakete an?
Vermutlich gibt es zuviele Hardware Konfigurationen. SuSE wird IMHO veruschen die goldene Mitte zu finden.
Klar, man muß als Distributor darauf achten, ein möglichst breites Spektrum an Hardware zu unterstützen. Aber wie breit muß dieses Spektrum sein? Ist es tatsächlich notwendig, die gesamte Entwicklungslinie i386 bis P4 zu berücksichtigen?
Ich denke mal einfach, daß werden die Marketing Experten festlegen. Technisch wird mit Sicherheit mehr gehen :) Ciao Andre
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